Jugend im ländlichen Raum
Die Frühjahrsausgabe befasst sich mit dem Schwerpunktthema Jugend im ländlichen Raum.
Wenn Sie an Ihre Jugend denken, was fällt Ihnen ein? Die erste große Liebe oder der erste Liebeskummer, die Neugier auf alles Neue, Ärger mit Lehrern, die Geborgenheit daheim oder Streitereien mit den Eltern, das große Gefühl der Freiheit nach der Schule, Diskussionen mit der besten Freundin/dem besten Freund über Gott und die Welt, der Drang, die Welt zu verbessern, für alles eine Lösung zu wissen, aber die Erwachsenen verstehen das ja doch nicht … – jeder von uns hat sicherlich andere Erinnerungen, unsere Freuden und Sorgen waren unterschiedlich, auch abhängig davon, welcher Generation wir angehören.
Wir haben für diese Ausgabe der Zeitschrift das Thema Jugend gewählt und wollten wissen, wo heute die Probleme liegen und wie man diese lösen könnte. Angesichts der Themenvielfalt – Bildung, Berufswahl, Freizeit, Kultur, Mobilität, Mitsprache, Abwanderung, Gefahren usw. – mussten wir eine Auswahl treffen und uns auf einige Themen konzentrieren:
Im ersten Artikel stellt die Landjugend, Österreichs größte Jugendorganisation im ländlichen Raum, den Schwerpunkt „Landschafft Leben“ vor, in dessen Rahmen die Jugend ihre Meinung zur Entwicklung ihres Lebensraumes einbringen kann und ermutigt wird, selbst zu verändern. Diesem sehr positiven Beitrag folgt ein weniger zuversichtlicher: Er berichtet über die in einer Studie erhobenen Handlungsspielräume der Jugendlichen in ländlichen Regionen, die sich oft fragen müssen: Bleibe ich oder gehe ich weg? Die ausschlaggebenden Parameter sind vor allem das Bildungs- und Arbeitsangebot – und da bezeichnen die Jugendlichen die Lage selbst als prekär. Außerdem haben sie oft das Gefühl der Machtlosigkeit gegenüber den „männlichen Erwachsenen“, die die Entscheidungen treffen.
Wie Jugendliche in Entscheidungsprozesse eingebunden werden können, zeigt ein Artikel über Freiraumplanung in Bruck an der Mur. Zumindest was die Gestaltung der Lieblingsorte der jungen Leute betrifft, wurde hier ein Weg gefunden, ihre Wünsche und Ansprüche zu berücksichtigen.
Vielleicht schmunzeln manche über die Überschrift „Wie finde ich eine Bäuerin?“ Aber das rege Interesse, das die hier vorgestellte Initiative „Herz und Hof“ weckt, zeigt, dass diese Frage für manchen jungen Bauern eine sehr wichtige und sogar existenzielle ist – immerhin geht es oft auch um die Möglichkeit, den Hof weiterzuführen.
Den Höhepunkt dieser Ausgabe bildet jedoch der Teil „Jeder Punkt ein Mittelpunkt – oder: Wo beginnt Osttirol?“ Hier haben wir die Jugendlichen selbst nach ihren Problemen gefragt. Die Texte sind ausgesprochen witzig und zum Teil sehr bissig – was bei manchen Passagen zum Lachen anregt, aber viel mehr noch zum Nachdenken. Lesen Sie selbst! An dieser Stelle möchten wir uns außerdem herzlich bei den SchülerInnen bedanken.
(Editorial, Eva-Maria Munduch-Bader)
Inhaltsverzeichnis
Editorial
Raimund Schlederer, Eva-Maria Munduch-Bader
Schwerpunkt Jugend im ländlichen Raum
Landjugend: Neue Impulse für den ländlichen Raum
Franz Fensl
Informationsteil – Schwerpunkt Freizeit
Gehen oder Bleiben? – Handlungsspielräume der Jugendlichen in ländlichen Regionen
Thomas Dax, Ingrid Machold
Soziale Vorrangflächen – Freiraumplanung im Interesse der Jugendlichen
Maria Baumgartner, Karin Standler, Sibylla Zech
Wo finde ich eine Bäuerin?
Friedrich Gabriel
Jeder Punkt ein Mittelpunkt – oder: Wo beginnt Osttirol?
(Schülerinnen und Schüler des Bundesgymnasiums und Bundesrealgymnasiums Lienz)
Serviceteil:
Veranstaltungen ÖKL-Arbeit Buchtipps, Hinweise Extra:
Stärken des ländlichen Raumes (Sixtus Lanner, Arthur Spiegler)