Land & Raum 4 2011 Inhalt

Editorial
Franz Greif

Der Weg entsteht im Gehen
Roland Stadler

Wo ein Wille ist, da ist ein Weg
Stefan Dworzak

Hemma Pilgerweg, ein gelungenes Beispiel für sanften Tourismus
Monika Gschwandner-Elkins

Auszeit für Sinne und Seele – auf Pilgerwegen nach Mariazell
Johannes Wischenbart

Prämonstratenser-Chorherrenstift Wilten Innsbruck
Florian Schomers

Der Feldbauernhof, ein besonderer Ort, um Ja zu sagen
Sandra Gattermaier

Das Augustiner-Chorherrenstift Vorau als Ort der Einkehr, der Erholung und des Rückzugs
Gerhard Rechberger

VIA NOVA – Wegweiser ins 21. Jahrhundert
Berta Altendorfer

Evidenz für heilige Orte – über die Beziehungen zu Orten
Christine Rottenbacher und Tim Cassidy

Ethik in der Planung – zentral in der Bedeutsamkeit, peripher in der Diskussion
Lukas Löschner und Tatjana Fischer

Hinweise

Land & Raum 4 2011

Die Winterausgabe von Land & Raum widmet sich einem sehr ländlichen Thema und lautet: Sakrale und spirituelle Orte und Wege.

img_LR 2011 4 Cover:

Land & Raum 4 2011 Inhalt

Einzelpreis: 3,65 Euro,
Bestellungen im ÖKL unter 01/505 18 91 oder office@oekl.at

Sakrale Orte und Wege werden praktisch immer mit dem ländlichen, aber nur selten mit dem städtischen Raum assoziiert, insofern also eine typische Thematik für Land und Raum. Die neue Ausgabe unserer Zeitschrift widmet sich nun diesem nicht alltäglichen Thema und versucht, wie immer einerseits Strukturen und Erscheinungsbilder, anderseits aber auch Funktionen und auch manche Werthaltungen einzufangen, die dieses Phänomen erfährt.

Zwangsläufig liegt dabei in Österreich (im Alpenraum, in Europa) der Aspekt auf christlichen sakralen Stätten und auf Wegen zu diesen, allen voran auf dem dichten Netz der Jakobswege, die aus ganz Europa dem Ziel Santiago de Compostela zustreben. Doch es gibt nicht nur diese, sondern in jedem Land auch ein quasi untergeordnetes Pilgerwegenetz zu bedeutenden sakralen Orten, die mitunter auch über den Horizont christlicher Verehrung hinausreichen. Denn grundsätzlich sind ja die heutigen Heiligtümer nicht ohne Geschichte, mitunter mit solcher aus der Zeit vor der Christianisierung, Wasserheiligtümer, urzeitliche heilige Berge, vielleicht auch nur ‚große Mugl‘, oder auch Orte der Kraft aus keltischer Zeit, die in den Alpen mehr Spuren hinterlassen haben, als allgemein bekannt ist.

Von ‚Alpenbräuchen‘ und Mythen haben schon vor mehr als 20 Jahren Gerlinde und Hans Haid erzählt, und nicht nur diese. Der ganzen Fülle des Themas kann ein Heft freilich nicht gerecht werden, eine Auswahl ist geboten. So befaßt sich zunächst Roland Stadler mit der Einordnung der spirituellen Wegenetze in den ländlichen Raum, die zwar so etwas wie ideelle Güter sind (die Kosten-Nutzen-Analyse kennt sie als Intangible), aber eben auch Erhaltung erfordern und oft auch Ausbau; das lässt sie zu Projekten der ländlichen Entwicklung und Infrastruktur werden.

Ganz persönliche Erfahrungen mit sakralen Wegen werden in einem Beitrag über einen Abschnitt des Jakobswegs festgehalten. Stefan Dworzak kommt es als erfahrenem Pilger besonders auf die Bedeutung des ‚Betens mit den Füßen‘ an, darüber hinaus ist ihm auf einem Pilgerweg nur die Möglichkeit der Befriedigung einfacher Grundbedürfnisse wichtig, was er auf dem ‚camino francés‘ auch verwirklicht findet und im Beitrag anschaulich belegt.

Obwohl auf den ersten Blick eher nichts Materielles, sind sakrale Wege dennoch durchaus begehrte regionalökonomische Objekte des sanften Tourismus. Am Beispiel des ‚Hemma Pilgerwegs‘ belegt Monika Gschwandner-Elkins die Möglichkeiten der kulturtouristischen und wirtschaftlichen Wertschöpfung in Unterkärnten und Umgebung durch die Belebung der jahrhundertealten ‚Krainer Wallfahrt‘ zum Grab der Heiligen Hemma von Gurk. In diesem Zusammenhang beschreibt Johannes Wischenbart auch Österreichs bekanntesten Pilgerort Mariazell, der jährlich von tausenden Gläubigen besucht wird. Es ist dies wohl das sprechendste Beispiel der Integration eines sakralen Ortes und seiner viae sacrae in die regionale Wirtschaft von heute, inklusive Zertifizierung der Pilgergaststätten und der Anbieter von Reiseinfrastruktur. Stifte, Abteien und Klöster sind längst auch als Orte des Rückzugs, der Einkehr und der Erholung entdeckt. Prior Florian Schomers (am Beispiel Wilten) und Propst Gerhard Rechberger (Stift Vorau) entwickeln hiezu ihre Sicht von den aktuellen Tätigkeiten in diesen und um diese Stätten der Ruhe, die durch manche neu übernommene Funktion quasi näher an die umliegenden Regionen herangerückt sind; und das sichtlich zum Nutzen beider.

Etwas ‚aus der Reihe‘ tanzt der Beitrag von Sandra Gattermaier, die ein Gespräch mit den Bewirtschaftern des Feldbauernhofes führte. Dieser Hof am Attersee muss ein spezieller Ort sein, wählen ihn doch viele Paare aus, um ‚Ja‘ zu sagen.

Den Abschluss des Heftes bilden zwei Beiträge, die – und das halten wir für angebracht – über die konfessionelle Zugehörigkeit sakraler Orte und Wege noch etwas hinausführen. In einem berichtet Berta Altendorfer über die ‚VIA NOVA‘, die (einstweilen) Bayern, Böhmen, Oberösterreich und Salzburg verbindet und als ’spiritueller Weg ins 21. Jahrhundert‘ für alle Konfessionen offen sein will. Der zweite ist ein Vorschlag von Christine Rottenbacher und Tim Cassidy an Raumplanung und Regionalmanagement, eine Evidenz über Beziehungen der Menschen zu (ihren und anderen) Orten zu entwickeln, darunter speziell auch zu den aus ganz persönlichen Gründen ‚heiligen‘ Orten. Dazu gehören nicht nur Kirchen, Kapellen, Kalvarienberge, Bildstöcke oder Feldzeichen, sondern auch schicksalhafte Ereignisse, die ihre Spuren weniger in der Landschaft, als vielmehr in den Seelen unserer Mitmenschen hinterlassen haben.
(Editorial von Franz Greif)

Land & Raum 3 2011

Die Donau: Raum – Funktion – Strategie

Im Dezember 2010 hat die Europäische Kommission die ‚EU Strategie für den Donauraum‘ angenommen. Grund genug, eine Ausgabe von Land & Raum der Donau zu widmen.

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Preis: Euro 3,65, Bestellungen: 01/5051891, office@oekl.at

Der erste Beitrag führt uns ins Thema ein: Arthur Spiegler stellt den Donauraum vor, den Fluss selbst, die ihn begleitenden Landschaften, er beleuchtet wichtige geschichtliche Ereignisse, die sich an der Donau abspielten, und er skizziert auch die wichtigsten Eckpunkte und Ziele der Donauraumstrategie. Außerdem setzt sich Spiegler, wie schon oft, damit auseinander, wie sich Menschen mit einer Region identifizieren und sie damit lebendig machen können. Bei Kleinregionen geht das auf jeden Fall leichter als in einer europäischen Großregion, wie dem Donauraum.

Harald Kutzenberger geht ebenfalls auf die Europäische Donauraumstrategie ein. Die Tatsache, dass politische Vertreter und Beamte der EU-Kommission und der Donauländer sich in einem transparenten und offenen Prozess mehrfach mit VertreterInnen der Zivilgesellschaft in unterschiedlichster Ausprägung getroffen haben, bezeichnet er als einen ein Meilenstein für Bürgerbeteiligung und Demokratiefähigkeit in Europa! Doch macht der Autor auch deutlich, dass Schifffahrt eines der sensibelsten Themen im Donauraum ist: nahezu alle natürlichen Flussabschnitte der Donau zwischen Donau-Delta und Rhein-Main-Donau-Kanal sind bedeutende Schutzgüter.

Den Donaustrom als wichtige Achse für Tourismus und Kultur beschreibt Günther Schickhofer. Mehr als eine Million Schiffspassagiere wurden 2009 gezählt, Tendenz steigend!

Franz Greif hat zum Thema Donaulimes recherchiert und die Ergebnisse sehr übersichtlich zusammengefasst. Eine Kurzfassung aus wikipedia: ‚Als Donaulimes bezeichnet man den Teil der römischen Militärgrenze entlang der Donau im heutigen Österreich, der Slowakei, in Ungarn, Serbien, Bulgarien und Rumänien.‘ Greif beschreibt die ≥Elemente einer militär-historischen Kulturlandschaft≥ und geht auch auf die Bestrebungen ein, den Donaulimes zum UNESCO Weltkulturerbe zu machen.

Was Bodenschutz in Niederösterreich mit der Donau zu tun hat, erklären Franz Rybaczek und Erwin Szlezak. Ziel des Boden-Netzwerkprojektes SONDAR (SOilstrategie Network in the DAnube Region) ist es, ein Netzwerk wachsender Bodenverantwortung zu knüpfen. Im Bereich Boden-Wasser-Interaktion arbeiten Niederösterreich und die Slowakei daran, Zusammenhänge zwischen Böden und Hochwasserereignissen aufzuzeigen und Schlüsse daraus zu ziehen. Ein Projekt mit Ungarn beschäftigt sich mit dem Thema Boden und Grundwasserschutz.

Auf zwei Seiten gibt es einen tabellarischen Überblick über die ARGE Donauraum, eine Arbeitsgemeinschaft, in deren Rahmen sich 40 Mitgliedsregionen bzw. -länder um eine positive Entwicklung des Donauraums und um eine friedliche Zusammenarbeit bemühen.

Erika Dorn, Nationalpark Donauauen, stellt u.a. das Netzwerk DANUBEPARKS vor, das federführend in der internationalen Zusammenarbeit am großen Fluss ist. Außerdem macht sie uns u.a. mit eindrucksvollen Bildern auf einige Juwelen des Nationalparks aufmerksam, z.B. auf den Seeadler (Seeadler-Schutzprogramm), auf den Flussregenpfeifer und auf die vielfältige Welt der Fische. Von den Impulsen der Donauraumstrategie erhoffen sich die Donau-Schutzgebiete mehr Aufmerksamkeit, größere Chancen in der Umsetzung von Aktivitäten sowie die Findung neuer Partner.

Aus der Wachau kommt ein Beitrag von Hannes Seehofer. Dort wurden zwei LIFE Natur Gewässervernetzungsprojekte umgesetzt. Schotterinseln und flache Kiesbänke bereichern nicht nur das Landschaftsbild, die Inseln bieten auch Schutz vor dem Wellenschlag der Schifffahrt. In den durch LIFE Projekte geschaffenen Flachwasserzonen können sich wieder Jungfische entwickeln, ohne abgeschwemmt zu werden.

Bettina Riedmann und Hans Kordina beleuchten den Donauausbau innerhalb Centrope. Das wasserbauliche Projekt wurde als Gesamtansatz mit Integration des Nationalparks über mehr als 40 km Flussstrecke konzipiert; nicht oder nur in sehr geringem Umfang werden jedoch die Themen der Gesamt-region Centrope aufgegriffen. Aus Sicht des Autorenteams ist ein Neuansatz notwendig!

Den Abschluss bildet ein Beitrag von Brigitte Macaria, die aus der Sicht einer kleinen NGO kritisch bemerkt, dass die Einbindung von NGOs in die Donauraumstrategie nur mangelhaft stattfindet.

Insgesamt ist diese Ausgabe nicht nur lesenswert und informativ, sondern durch die Bebilderung auch sehr schön anzusehen! Malerische Eindrücke der Donau regen an, den Nationalpark zu besuchen, einen Schiffsauflug zu unternehmen oder das Donaudelta als Individualreisender kennenzulernen.

(Editorial von Eva-Maria Munduch-Bader)

Übrigens: Die Kilometrierung bei der Donau beginnt an der Mündung am Schwarzen Meer und endet am Ursprung, die Donau wird also stromaufwärts gemessen …

Land & Raum 2 2011

Die Sommerausgabe von Land & Raum beschäftigt sich mit der Halbzeitbewertung des Programms für ländliche Entwicklung 2007 bis 2013.

Preis: 3,65 Euro, office@oekl.at, 01/505 18 91

EDITORIAL von DI Julia Neuwirth

Die gesellschaftlichen Erwartungen an die Land- und Forstwirtschaft haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert. Stand früher die Versorgung der Bevölkerung mit leistbaren Lebensmitteln im Vordergrund, so wird dem primären Wirtschaftssektor heute eine Vielzahl von Aufgaben zugedacht: Neben der nachhaltigen Erzeugung von qualitativ hochwertigen und gesunden Lebensmitteln, nachwachsenden Rohstoffen und Energieträgern sollen die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe z.B. zum Boden-, Wasser- und Klimaschutz, zur Pflege der Kulturlandschaft, zum Umwelt- und Artenschutz sowie zum Schutz vor Naturgefahren beitragen. Die kleinstrukturierte österreichische Land- und Forstwirtschaft und der hohe Flächenanteil an Berggebieten beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe. Gleichzeitig drängt der freie Markt zu Intensivierung und Kostensenkung. Um innerhalb dieser Rahmenbedingungen möglichst viele der gesellschaftlich erwünschten Aufgaben erfüllen zu können, bedarf es wirksamer Abgeltungs- und Förderinstrumente.

Der ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) fungiert seit 2007 als ein einziges Finanzinstrument für die Politik der ländlichen Entwicklung in der EU. Die Mittel dieses Fonds dienen der Umsetzung von vier thematischen Schwerpunkten (Achsen), welche im Ländlichen Entwicklungsprogramm LE 07-13 verankert sind:

+ Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft, + Verbesserung der Umwelt und der Landschaft, + Steigerung der Lebensqualität und der Diversifizierung der Tätigkeiten im ländlichen Raum und + Strategien zur lokalen Entwicklung (LEADER-Projekte).

Insgesamt stehen für die Umsetzung des Programms LE 07-13 in Österreich rund 8 Mrd. Euro öffentliche Mittel zur Verfügung, wovon die Hälfte von der EU stammt. In Zeiten knapper Finanzmittel wird es zusehends wichtiger, die vorhandenen Gelder möglichst zielorientiert und kosteneffizient einzusetzen, wofür eine Evaluierung die notwendigen Entscheidungsgrundlagen liefert. Gleichzeitig trägt die Evaluierung dazu bei, das staatliche Handeln für die SteuerzahlerInnen transparenter zu machen.

Die im Jahr 2010 durchgeführte Halbzeitbewertung des Programms LE 07-13 bildet eine wichtige Basis für die Gestaltung des Förderprogramms nach 2013. Um die Ergebnisse dieser Halbzeitbewertung einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, widmet sich die vorliegende Ausgabe von Land & Raum diesem Thema.

Nach einem Einführungsartikel von Ignaz Knöbl über die Abwicklung der Ländlichen Entwicklung 07-13 aus der Sicht der Verwaltungsbehörde gewährt Karl Ortner Einblicke in die Anforderungen an die Evaluierung und deren Organisation in Österreich, um anschließend kurz die ökonomischen und umweltbezogenen Wirkungen des gesamten Programms LE 07-13 vorzustellen. Die nachfolgenden Artikel beschäftigen sich mit den Evaluierungsergebnissen einzelner Fördermaßnahmen. Julia Neuwirth und Karl Ortner gehen der Maßnahme ‚Teilnahme von LandwirtInnen an Lebensmittelqualitätsregelungen‘ auf den Grund. Sophie Pfusterschmid beleuchtet die Bedeutung der Bildungsmaßnahmen für die Umsetzung der Ziele des ländlichen Entwicklungsprogramms. Inwieweit die Fördermaßnahme ‚Dorferneuerung und -entwicklung‘ zur Verbesserung der Lebensqualität und zur Diversifizierung ökonomischer Aktivitäten im ländlichen Raum beiträgt, beantwortet Erika Quendler in ihrem Beitrag. Klaus Wagner thematisiert den Einfluss der Umweltmaßnahmen innerhalb der Förderung ‚Erhaltung und Verbesserung des ländlichen Erbes‘ auf die Bevölkerung, die Wirtschaft und die Umwelt im ländlichen Raum. Richard Bauer widmet sich den forstlichen Maßnahmen, wobei er besonderes Augenmerk auf den Wiederaufbau des forstwirtschaftlichen Potenzials, Investitionen in forstliche Infrastruktur und die Verbesserung des wirtschaftlichen Werts der Wälder legt. Gerhard Hovorka und Barbara Steurer zeigen die Wirkungen der Ausgleichzulage und der Almförderung auf die Berglandwirtschaft auf und zu guter Letzt stellt Thomas Dax die Ergebnisse des Leader Schwerpunktes vor.

Für eine lückenlose Darstellung der gesamten Evaluierung ist in diesem Heft leider nicht ausreichend Platz, jedoch hoffe ich, dass Ihnen die Lektüre interessante Einblicke in die Halbzeitbewertung gewährt!

Julia Neuwirth

Land & Raum 1 2011

Kulturfestivals im ländlichen Raum

Preis: 3,65 Euro pro Heft (Abo 12,35 Euro Inland)

Bestellungen unter 01/5051891 oder office@oekl.at

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Wir haben uns für diese Ausgabe das schöne Thema Kulturfestivals im ländlichen Raum ausgesucht und hätten am liebsten noch viele Seiten mehr beschrieben. Jedoch der Platz ist begrenzt, und so haben wir eine für Sie hoffentlich ansprechende und für die große Vielfalt repräsentative Auswahl getroffen. Von Vollständigkeit kann keine Rede sein! Was bei allen Beiträgen offensichtlich ist: Hinter jedem Festival ’stecken‘ Menschen, die ihr ganzes persönliches Engagement in die jeweilige Kulturaktivität einbringen. Und die es schaffen, auch andere ‚mit sich zu reißen‘. Ohne diese Begeisterung, ohne die Mitarbeit zahlloser Ehrenamtlicher und UnterstützerInnen wäre der Festivalsommer auf die großen etablierten Festspiele reduziert. Hut ab und Danke für soviel Initiative, durch die wir FestivalbesucherInnen diese Vielfalt erleben können!

Eingeleitet wird durch einen Artikel der ‚Österreich Werbung‘, die die Ausgabe auch mit einem kleinen Betrag unterstützt. Vielen Dank dafür!

Auf Seite 6 geht es dann los: Suzie Heger, Intendantin der wellenklaenge, stellt uns das Festival am Lunzer See vor, das heuer unter dem Motto ’schaumkronen für sirenen‘ steht. Drei Wochen lang wird dort vor der Kulisse des Lunzer Sees auf der architektonisch bemerkenswerten, schwimmenden Bühne ein abwechslungsreiches Musikprogramm präsentiert.

Auch hinter den Gmundner Festspielen steht eine engagierte Intendantin, Jutta Skokan, die mit ihrem Programm jährlich ca. 15.000 BesucherInnen in die Traunseeregion lockt. Klassikliebhaber, Kinder, Freundinnen und Freunde von Jazz bis ‚Wirtshausmusik‘ sowie Literatur- und Philosophiebegeisterte werden ihre Freude haben!

Das international bekannte Jazzfestival in Saalfelden findet im August statt und lockt mit 30 Konzerten auf sieben Bühnen in die Salzburger Bergwelt. Die Region Saalfelden Leo-gang hat aber noch mehr zu bieten. Sehr beliebt sind die Almkonzerte!

Kein Festival, doch eine sehr interessante Initiative stellt Hans Hartl vor: Als Pendant zur ‚Kulturstadt Europas‘ wurde das ‚Kulturdorf Europas‘ ins Leben gerufen. Seit 1999 gibt es nun 12 Kulturdörfer. Die Gemeinde Kirchheim im Innviertel war im vorigen Jahr der ≥Nabel Europas≥. Im Mittelpunkt stehen neben vielen Veranstaltungen die Menschen, die Gastfreundschaft, die Offenheit, die Neugierde und die Freude! Ein Slogan der Internationalen Jugendbegegnung bleibt im Ohr: ‚Leben auf dem Lande – keine Schande‘.

Josef Schick vermittelt uns die Ziele und Aufgaben der Kulturvernetzung Niederösterreich, nämlich die flächendeckende Beratung von KünstlerInnen und Kulturbegeisterten bei der Vorbereitung, Entwicklung, Finanzierung und Durchführung von Kulturprojekten in Niederösterreich. Mit dem Viertelfestival, das heuer im Industrieviertel stattfindet, will man Identität stiften und kulturelle Impulse für die Zukunft setzen.

Stefan Schweiger kam für ein Interview ins ÖKL, um von ’seiner‘ Trigonale, dem Festival der Alten Musik in Kärnten zu erzählen. Die Begeisterung ist ansteckend, wenn er von erhebenden Musikerlebnissen in großartigen Kirchenschiffen schwärmt. Eine Besonderheit der Trigonale sind unter anderem die auffallend moderaten Eintrittspreise!

Das ‚Folkfestl‘ in Waidhofen an der Thaya beschreibt Florian Kargl, selbst Musiker. Hinter dem Festival steht der Folkclub und damit wie so oft Musikbegeisterte, die ihre Vorliebe für gute Musik mit möglichst vielen teilen möchten. Die Gäste werden angelockt durch die musikalischen Leckerbissen und durch die einzigartige familiäre Atmosphäre.

Der Abstecher in den Westen Österreichs bringt uns zur wahrscheinlich ‚coolsten location‘ in diesem Heft, zur poolbar in Feldkirch. Ein ehemaliges Hallenbad, aufgepeppt mit der in Vorarlberg üblichen Holzlattung, ist Schauplatz für Kulturveranstaltungen, Projekte und Wettbewerbe mehrere Sommerwochen lang!

In Riedau im Innviertel stellt ein kleiner Verein namens Kraut und Ruam seit einigen Jahren mit viel Engagement ein Kulturevent auf die Beine, das sich sehen lassen kann! Heuer holte Johann Gattermeier u.a. die Science Busters auf die Bühne, weitere Veranstaltungen folgen.

Den Abschluss im kleinen Reigen von Land & Raum bilden die Neuberger Kulturtage, die an drei Wochen im Juli zu Klassikkonzerten in das gotische Münster und Kloster in die Steiermark laden.

Kunstgenuss für die FestivalbesucherInnen – schön und gut. Nicht zu vergessen sind jedoch auch die positiven Effekte auf die Wertschöpfung in den Regionen durch diesen ’sanften‘ Festivaltourismus und auf die identitätsstiftende Wirkung der Festivals!

(Editorial, Eva-Maria Munduch-Bader)