Kulturfestivals im ländlichen Raum
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Wir haben uns für diese Ausgabe das schöne Thema Kulturfestivals im ländlichen Raum ausgesucht und hätten am liebsten noch viele Seiten mehr beschrieben. Jedoch der Platz ist begrenzt, und so haben wir eine für Sie hoffentlich ansprechende und für die große Vielfalt repräsentative Auswahl getroffen. Von Vollständigkeit kann keine Rede sein! Was bei allen Beiträgen offensichtlich ist: Hinter jedem Festival ’stecken‘ Menschen, die ihr ganzes persönliches Engagement in die jeweilige Kulturaktivität einbringen. Und die es schaffen, auch andere ‚mit sich zu reißen‘. Ohne diese Begeisterung, ohne die Mitarbeit zahlloser Ehrenamtlicher und UnterstützerInnen wäre der Festivalsommer auf die großen etablierten Festspiele reduziert. Hut ab und Danke für soviel Initiative, durch die wir FestivalbesucherInnen diese Vielfalt erleben können!
Eingeleitet wird durch einen Artikel der ‚Österreich Werbung‘, die die Ausgabe auch mit einem kleinen Betrag unterstützt. Vielen Dank dafür!
Auf Seite 6 geht es dann los: Suzie Heger, Intendantin der wellenklaenge, stellt uns das Festival am Lunzer See vor, das heuer unter dem Motto ’schaumkronen für sirenen‘ steht. Drei Wochen lang wird dort vor der Kulisse des Lunzer Sees auf der architektonisch bemerkenswerten, schwimmenden Bühne ein abwechslungsreiches Musikprogramm präsentiert.
Auch hinter den Gmundner Festspielen steht eine engagierte Intendantin, Jutta Skokan, die mit ihrem Programm jährlich ca. 15.000 BesucherInnen in die Traunseeregion lockt. Klassikliebhaber, Kinder, Freundinnen und Freunde von Jazz bis ‚Wirtshausmusik‘ sowie Literatur- und Philosophiebegeisterte werden ihre Freude haben!
Das international bekannte Jazzfestival in Saalfelden findet im August statt und lockt mit 30 Konzerten auf sieben Bühnen in die Salzburger Bergwelt. Die Region Saalfelden Leo-gang hat aber noch mehr zu bieten. Sehr beliebt sind die Almkonzerte!
Kein Festival, doch eine sehr interessante Initiative stellt Hans Hartl vor: Als Pendant zur ‚Kulturstadt Europas‘ wurde das ‚Kulturdorf Europas‘ ins Leben gerufen. Seit 1999 gibt es nun 12 Kulturdörfer. Die Gemeinde Kirchheim im Innviertel war im vorigen Jahr der ≥Nabel Europas≥. Im Mittelpunkt stehen neben vielen Veranstaltungen die Menschen, die Gastfreundschaft, die Offenheit, die Neugierde und die Freude! Ein Slogan der Internationalen Jugendbegegnung bleibt im Ohr: ‚Leben auf dem Lande – keine Schande‘.
Josef Schick vermittelt uns die Ziele und Aufgaben der Kulturvernetzung Niederösterreich, nämlich die flächendeckende Beratung von KünstlerInnen und Kulturbegeisterten bei der Vorbereitung, Entwicklung, Finanzierung und Durchführung von Kulturprojekten in Niederösterreich. Mit dem Viertelfestival, das heuer im Industrieviertel stattfindet, will man Identität stiften und kulturelle Impulse für die Zukunft setzen.
Stefan Schweiger kam für ein Interview ins ÖKL, um von ’seiner‘ Trigonale, dem Festival der Alten Musik in Kärnten zu erzählen. Die Begeisterung ist ansteckend, wenn er von erhebenden Musikerlebnissen in großartigen Kirchenschiffen schwärmt. Eine Besonderheit der Trigonale sind unter anderem die auffallend moderaten Eintrittspreise!
Das ‚Folkfestl‘ in Waidhofen an der Thaya beschreibt Florian Kargl, selbst Musiker. Hinter dem Festival steht der Folkclub und damit wie so oft Musikbegeisterte, die ihre Vorliebe für gute Musik mit möglichst vielen teilen möchten. Die Gäste werden angelockt durch die musikalischen Leckerbissen und durch die einzigartige familiäre Atmosphäre.
Der Abstecher in den Westen Österreichs bringt uns zur wahrscheinlich ‚coolsten location‘ in diesem Heft, zur poolbar in Feldkirch. Ein ehemaliges Hallenbad, aufgepeppt mit der in Vorarlberg üblichen Holzlattung, ist Schauplatz für Kulturveranstaltungen, Projekte und Wettbewerbe mehrere Sommerwochen lang!
In Riedau im Innviertel stellt ein kleiner Verein namens Kraut und Ruam seit einigen Jahren mit viel Engagement ein Kulturevent auf die Beine, das sich sehen lassen kann! Heuer holte Johann Gattermeier u.a. die Science Busters auf die Bühne, weitere Veranstaltungen folgen.
Den Abschluss im kleinen Reigen von Land & Raum bilden die Neuberger Kulturtage, die an drei Wochen im Juli zu Klassikkonzerten in das gotische Münster und Kloster in die Steiermark laden.
Kunstgenuss für die FestivalbesucherInnen – schön und gut. Nicht zu vergessen sind jedoch auch die positiven Effekte auf die Wertschöpfung in den Regionen durch diesen ’sanften‘ Festivaltourismus und auf die identitätsstiftende Wirkung der Festivals!
(Editorial, Eva-Maria Munduch-Bader)