Günther Schickhofer

Architekt DI Günther Schickhofer, von 1989 bis 2000 Geschäftsführer im ÖKL,
ist mit 73 Jahren nach kurzem Leiden verstorben.

Arch. DI Günther Schickhofer wurde in Krems geboren, wo er auch maturierte, bevor er Architektur studierte und in Architekturbüros Praxis erwarb. 1970 trat er in das „Österreichische Kuratorium für Landtechnik“ ein und arbeitete dort im Arbeitskreis „Bauen in der Landwirtschaft“ mit. Holz sah er als geeignetes Baumaterial für Hallen und andere Wirtschaftsgebäude, wobei  „seine“ Typenstatikpläne eine modulare und kostengünstige Bauweise mit Eigenleistung durch den Landwirt bis heute ermöglichen.

Schickhofer widmete sich auch dem Bau von Wohnhäusern. Nicht immer ging es ihm um den Neubau; er hatte als Architekt erkannt, dass die Bauten in der Landwirtschaft zwar funktionell waren, sich aber mitunter nicht harmonisch in die Landschaft einfügten. So war es logisch, dass er das Projekt „Umgebaute Bauernhäuser“ umsetzte: In den verschiedenen Regionen Österreichs wurde alte Bausubstanz nicht dem Zeitgeist folgend „weggeschoben“, sondern beispielhaft  in einer Weise umgestaltet, dass deren Charakter erhalten blieb, funktionale und soziale Aspekte aber gleichermaßen berücksichtigt wurden. Die Bauten wurden in zahlreichen Dokumentationen festgehalten, die von Broschüren bis zu Bildbänden reichen.

Mit dem Beginn von Schickhofers Tätigkeit als Geschäftsführer 1989 wandelte und erweiterte sich das Geschäftsfeld des ÖKL um den ländlichen Raum, was sich in der ab Ende der neunziger Jahre eingeführten Bezeichnung „Österreichisches Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung“ wiederspiegelt.

1988 hob er die Zeitschrift „Ländlicher Raum“ aus der Taufe, die heute „Land & Raum“ heißt und für die er – von Beginn an Redaktionsmitglied – noch im Dezember des vergangenen Jahres einen Beitrag zum Thema „Bauen und Planen im ländlichen Raum“ verfasste.

„Panta rhei“  (Alles fließt)  hat Schickhofer immer wieder zitiert und versucht, dem Wandel nicht entgegenzutreten, ihn aber auch nicht zu radikal zu vollziehen; er suchte stets den Ausgleich. Den Kolleginnen und Kollegen ist seine Führung des ÖKL mit ruhiger Hand, jedoch mit Entschiedenheit in bester Erinnerung.  Diese „Prägung“ hat zu einem hervorragenden Betriebsklima im ÖKL beigetragen. Er strahlte immer Optimismus aus, war stets um eine konstruktive Lösung bemüht, er hatte ein offenes Ohr für die Anliegen seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im ÖKL sowie für alle anderen. In seinem Bemühen um die ländliche Entwicklung, insbesondere für die regionale Baukultur, war er beharrlich und erfolgreich!

Die Kolleginnen und Kollegen heute wollen das ÖKL in seinem Sinn weiterführen und werden Günther Schickhofer in lieber Erinnerung behalten.