Biogasberatertagung 2013
Die Biogastagung 2013 für Biogas-Spezialberater fand am 8. und 9. Oktober 2013 im Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum für Vorarlberg in Hohenems statt.
Veranstalter: Institut für Fort- und Weiterbildung der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik in enger Zusammenarbeit mit dem ÖKL.
Programm
Ing. Reinhard Resch, LFZ Raumberg-Gumpenstein:
“Der optimale TS-Gehalt unterliegt gemäß Resch einer „Mode“; Bei der dem wichtigsten Substrat Silomais ist eine Energiedichte von 7 NEL Energie nur beim Hochschnitt erreichbar.”
Richtiger Schnittzeitpunkt und richtige Gutsaufbereitung zur Maximierung des Gasertrages
Pöttinger Maschinernfabrik GmbH:
DI Reiter ist kurzfristig verhindert; es darf z.B auf eine Folien verwiesen werden, wonach 1% weniger Rohasche im Futter 350 l (oder ca.100 €) bringt. Bekanntlich kann eine Biogasanlage mit einem Kuhmagen verglichen werden.
Verschmutzungsarme Erntetechnik für Futter und Biomasse
DI Paul Bock, Schaumann Bioenergy GmbH & Co KG:
„Die Wirkung von speziellen Silierzusätzen für den Biogasprozess und deren Applikation“ Eine Applikation von nur 10 l eines Zusatzes auf 400 t Siliergut stellt eine Herausforderung dar. Erreicht wird dies, indem im Luftansaugstrom der Häckslertrommel der Silierzusatz eingesprüht wird.
Die Wirkung von speziellen Silierzusätzen für den Biogasprozess und deren Applikation
Ing. Christian Meusburger, LK Vorarlberg:
Im Substrat des obersten Meters eines nicht abgedeckten Silagestapels kann es zu Gasverlusten von bis zu 70 % kommen.
Optimale Konservierung durch fachgemäße Lagerstättenabdichtung
Alois Burkhart, Agrocom
Präsentation des Systems “RollMatic“ der Siloabdeckung, welches durch eine patentierte Wickelvorrichtung vor allem arbeitswirtschaftliche Vorteile bietet. Mittels Klettband können mehrere Bahnen dicht verlegt werden.
Siloabdeckung mittels Roll-System und Schuztvlies
Dr. Joachim Clemens, bonalytic GmbH:
Mittels Laser und der noch aufwendigeren IR-Technologie lassen sich noch Methan(verlust-) mengen von 12 l/ h nachweisen. Vagabundierende Gaswolken erschweren die Lokalisierung.
Technische Möglichkeiten zur Messung von (Bio-)Gasverlusten
Wolfgang Klein, Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, Deutschland:
Leider nur im negativen Sinn beeindruckend sind Bilder, die z.B. eine von einer umfallenden Traunstein – Wand verursachte Kettenreaktion zeigen, welcher einer Bäuerin das Bein kostete. Kinder sind unberechenbar, ältere Beteiligte „suchen sich Arbeit“ an Stellen, wo nicht mit ihnen gerechnet wird.
Arbeits- und Unfallschutz bei der Manipulation mit Nawaros
Exkursion zu Biogasanlagen
Anlage von Tobias Ilg, Dornbirn-Vordere Fängen
Anlage von Markus Gstach, Rankweil-Brederis
Tobias Ilg in der Nähe von Dornbirn betreibt eine Anlage von derzeit 125 kW el.; sie soll auf 200 kW vergrößert werden. Bis 2019 beträgt der Einspeisetarif 16,5 ct /kWh plus Betriebskostenzuschlag. Ilg ist mit der Anlage von MAN-Hochreiter nach mittlerweile 80.000 h sehr zufrieden. Mehrfach waren Lärmmessungen erforderlich, wenngleich der Schalldruck (nur) 45 dB erreicht. Die Gülle-Zulieferer loben die pflanzenbaulichen Eigenschaften des Gärprodukts. Ebenfalls im Zusammenhang mit erneuerbarer Energie steht ein von der Familie Ilg betriebenes Heizwerk mit 3 MW Listung zur Fernwärmeversorgung. Dabei wird das Holz vorab mittels Unterdachabsaugung und Überschusswärme der Biogasanlage getrocknet. Damit werden beste Hackschnitzel-Qualitäten und in weiterer Folge eine konstante Wärmeproduktion mit geringen Spitzenlastabdeckungen erreicht.
Die Biogasanlage von Markus Gstach bei Rankweil wurde 2003 mit 180 kW el. zusammen mit den Stadtwerken Dornbirn errichtet. Mittlerweile auf eine Kapazität von 420 kW el. ausgelegt, wird sie mit ca 390 kW betrieben. Das Gas entsteht in zwei Fermentern von 850 m3. Durch passend angebrachte und dimensionierte Türen kann mit dem Hoflader in diese hineingefahren werden, um den Schlamm zu entfernen. Die Nachgärung erfolgt in einem Fermenter mit 1800 m3. Das Substrat hat eine Verweildauer von rund 40 Tagen im Hauptfermenter und 90 Tagen im Gesamtsystem. Seit kurzem wird in die Biogasanlage kein Hühnermist mehr eingebracht. Nach Gstach war dies sofort bei der Gasausbeute spürbar.
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Informationen zu den bisherigen Biogasberatertagungen finden Sie hier.