ÖKL-Vollversammlung 2018

Am 8. Mai 2018 fand an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik die 71. Vollversammlung des ÖKL statt.

ÖKL-Obmann Stefan Dworzak begrüßte und leitete die Vollversammlung. Er freute sich besonders, den Festvortrag „300 Jahre Landtechnik“ von Herrn Professor KR Karl Prillinger ankündigen zu dürfen.

Etwa 40 Personen fanden sich im lichtdurchfluteten Hörsaal 3 an der Hochschule ein und wurden von Frau Vizerektorin Elisabeth Hainfellner herzlich willkommen geheißen.

Auf der Tagesordnung standen ausführliche Berichte aus der ÖKL-Geschäftsstelle – anhand einer Österreich-Karte und Fotos dargestellt vom ÖKL-Team.

Von li nach re: Stefan Dworzak, Daniel Fink, Gebhard Aschenbrenner, Eva-Maria Munduch-Bader, Barbara Steurer, Silke Scholl, Stephanie Köttl, Markus Zehetgruber und Kornelia Zipper.

Weiters wurde die Bilanz 2017 angenommen und der Vorstand auf Antrag der Rechnungsprüfung entlastet.

Außerdem wurde Herr DI Wolfgang Weichselbaum neu in den ÖKL-Vorstand gewählt.

Er ist seit Sommer 2017 Leiter Agrar beim Maschinenring Österreich.

Der Festvortrag mit dem Titel „300 Jahre Landtechnik“ wurde von Herrn Professor KR Karl Prillinger gehalten.

Hier im Bild (Mitte li) gemeinsam mit der Vizerektorin der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik Elisabeth Hainfellner (Mitte re), Eva-Maria Munduch-Bader und Stefan Dworzak.

Die Passion von Prof. Prillinger liegt in der Dokumentation der Entwicklung der Landtechnik der vergangenen 300 Jahre bis in die heutige Zeit. Seit 1997 sammelt der ehemalige Besitzer eines Ersatzteilgroßhandelsunternehmens für Landtechnik akribisch Prospekte und Druckwerke alter Landmaschinen. Er wurde zur ersten Anlaufstelle bei Fragen zur historischen Landtechnik. Sein Archiv in Wels enthält mehr als 800.000 verschiedene Belege, darunter auch Schriftstücke, die bis in das Jahr 1680 zurückreichen.

Einige Highlights aus seinem Vortrag im Rahmen der ÖKL-Vollversammlung:

In seinem mit hunderten Bildern unterstützten Vortrag ging er u.a. darauf ein, dass die größten Entwicklungen in der Landtechnik immer nach Kriegen und Hungersnöten entstanden.

Den Ursprung fand die Landtechnik nach dem 30jährigen Krieg. Um 1800 dauerte die Weizenernte von 1 ha per Hand rund 300 Stunden, heute wird die Ernte durch modernste Landtechnik in rund einer halben Stunde erledigt. Die gesteigerte Effizienz ist besonders heute bei immer steigenden Bevölkerungszahlen von großer Bedeutung, da unsere Bauern immer mehr Menschen ernähren müssen.

Herr Prillinger geht in seinem Vortrag auf die Geschichte der Landtechnik im Kontext der gesellschaftlichen Entwicklungen, auf die technischen Entwicklungen und Erfindungen über die Jahrzehnte hinweg ein: von der Urmaschine der Landtechnik aus dem Jahr 1662, welche von dem Kärntner Josef Locatelli erfunden wurde, den großen landtechnischen Entwicklungen der Vorreiter aus Großbritannien, über den „Goldenen Pflug“ der ersten Landmaschinenfirma Pflugfabrik Hohenheim aus dem Jahr 1818, dem ersten Compound-Dampfpflug aus 1862, die Entwicklungen rund um die Etablierung von Dampf-, Elektro- oder Motorpflug bis hin zum ersten serienmäßig erstellten Traktor mit dem „Lanz-Landbaumotor“ aus dem Jahr 1918 oder den ersten Traktor mit Gummirädern „Hanomag“ aus dem Jahr 1933.

(Text u.a. aus dem Prospekt „Prillinger Archiv“)

Kontakt: www.prillinger-archiv.at

Alle Fotos: ÖKL