Ein Demonstrationsprojekt des ÖKL, bei dem modernste Holzheizungsanlagen im Praxiseinsatz vorgestellt werden.
Bearbeitung im ÖKL: Dipl.-Ing. Gebhart Aschenbrenner, Dipl.-Ing. Gerhard Jüngling, Dipl.-Ing. Günther Schickhofer
Ausarbeitungszeitraum: Jänner 1994 bis Dezember 1995
Die Idee und das Ziel
Die derzeit auf dem Markt erhältlichen Holzheizanlagen haben mittlerweile einen sehr hohen Standard erreicht. Ziel des Projektes ist es, diese Technik noch mehr bekanntzumachen und damit die Nutzung von Holzhackgut und Scheitholz zur Wärmeversorgung weiter zu intensivieren.
Das ÖKL wollte mit dem Projekt eine neuartige Informationsstruktur schaffen, bei der die modernste Holzheizungstechnologie eingebaut und in Betrieb besichtigt werden kann.
Ein Nebeneffekt ist, daß den Landwirten, die Bioheizhöfe betreiben, auch eine zusätzliche Einnahmequelle geboten wird. Sie können ihre landwirtschaftlichen Produkte direkt an die Exkursionsteilnehmer verkaufen oder z.B. einen Mostheurigen betreiben.
Das Projekt
Der südlich von St. Pölten liegende landwirtschaftliche Betrieb der Familie Hausmann stellt einen Praxishof des ÖKL dar, der bereits im Rahmen einer Wohnbauforschungs-Umbauaktion betreut wurde. Ein modernes Anlagenkonzept, mit einer Energieversorgung ausschließlich durch erneuerbare Energieträger, war ein wesentliches Anliegen des Betreibers.
Es entstand in Zusammenarbeit mit Fachfirmen eine Heizungsanlage, die in jeder Hinsicht als Musterbeispiel einer optimalen Energieversorgung im ländlichen Raum angesehen werden kann.
Sie besteht aus einem automatischen Stückholzkessel, Zonen-Pufferspeicher einer Solaranlage mit 16m” Flachkollektoren und einer modernen Regelung.
Das Ergebnis
Ende 1995 wurde der Bioheizhof Hausmann eröffnet und kann von Interessenten besichtigt werden. Weiters wird am Bioheizhof umfassendes Informationsmaterial bereitgestellt.
Die Bioheizhöfe verstehen sich nicht als Konkurrenz zu den bestehenden Informationsmöglichkeiten, wie beispielsweise Messen, sondern als sinnvolle und wichtige Ergänzung.
Im ÖKL wird bereits daran gedacht, diese Idee weiter Auszubauen. Eine Möglichkeit wäre die Einrichtung sogenannter Bioheiz-Lehrpfade. Dabei könnten in einem Gebiet mehrere landwirtschaftliche Betriebe mit Vorzeigeanlagen von unterschiedlichen Herstellern und mit verschiedener Technik ausgestattet werden.
Um diese Art der Informationsvermittlung auch international einzusetzen, wurde ein EU-Projekt spezifiziert, für das Partner in Deutschland und Frankreich gewonnen werden konnten. Der Projektantrag wurde von der Europäischen Kommission angenommen, sodaß Ende 1997 mit der Realisierung weiterer Bioheizhöfe fortgesetzt werden kann.
Im Rahmen der Landtechnischen Schriftenreihe entstand das Heft „Bioheizhof Hausmann – ein ÖKL-Pilotprojket“, „LTS 204„.