ÖKL-Elektronikschrott-Recyclinghof Zach

Mit diesem ÖKL-Pilotprokekt soll ein Beispiel für völlig neue Erwerbsmöglichkeiten im ländlichen Raum aufgezeigt werden.

Das Projekt wurde vom Land Niederösterreich im Rahmen der “Umweltschutzaktionen” gefördert.

Recycler: Josef Zach, Landwirt in Kühnring

Bearbeitung: Dipl.-Ing. Gebhard Aschenbrenner (ÖKL), Dipl.-Ing. Gerhard Jüngling (ÖKL), Dipl.-Ing. Günther Schickhofer (ÖKL)

Ausarbeitungszeitraum: Februar 1994 bis Ende 1997

Die Idee und das Ziel
Ziel des Projektes ist es, Arbeitsplätze im ländlichen Raum zu erhalten, bzw. neu zu schaffen.

Auf landwirtschaftlichen Betrieben könnte Elektronikschrott unter Anleitung von Fachleuten in seine Bestandteile zerlegt und anschließend einer Wiederverwertung zugeführt werden.

Die Demontage ist der arbeitsintensivste Teil der Elektronikschrott-Recyclingkette, dessen Automatisierung derzeit kaum möglich ist.

Ausschlaggebend für die Recyclinghof-Idee war unter anderem, daß auf Bauernhöfen die Gebäude für die Zerlegung und Lagerung vorhanden sind, geeignete Transportmittel verfügbar sind. Die Landwirte bringen vielfach die handwerklichen Voraussetzungen mit und können ihre Arbeitszeit frei einteilen.

Das Projekt
Nachdem sich einige Interessenten für einen Recyclinghof beim ÖKL meldeten, stellte sich bald heraus, daß sich die behördlichen Verfahren aufgrund der Gesetzeslage verhältnismäßig aufwendig gestalten könnten. Die Sammlung und Behandlung elektronischer Altgeräte fällt unter das Abfallwirtschaftsgesetz. Jeder Sammler bzw. Behandler muß über eine Erlaubnis verfügen, die auch die Ablegung einer Prüfung voraussetzt.

Es wurde daher im ÖKL beschlossen, Herrn Josef Zach bei den behördlichen Verfahren, die zur Erlangung aller Berechtigungen notwendig sind, intensiv zu unterstützen und betreuen.

Herr Zach möchte in Nebengebäuden seines landwirtschaftlichen Betriebes Fernsehapparate, Computerschrott und andere Elektronik-Altgeräte demontieren und von Schadstoffen entfrachten. Die daraus gewonnen Fraktionen sollen an befugte Entsorger weitergeben werden, die daraus die Wertstoffe für die Wiederverwertung gewinnen.

Das Ergebnis
Unter Mithilfe durch das ÖKL stellte Herr Zach die notwendigen Anträge bei den zuständigen Behörden. Dazu wurden verschiedene Unterlagen, wie z.B. eine Anlagenbeschreibung, Pläne und eine Sicherheitsanalyse erstellt.

Nach der Durchführung kleinerer baulicher Adaptierungen fanden im November 1996 sowohl die gewerberechtliche Verhandlung als auch die Bauverhandlung statt. Herr Zach verfügt mittlerweile über die erforderlichen Genehmigungen zum Sammeln und Demontieren von Elektronikschrott.

Das im Rahmen der Projektbetreuung erlangte Fachwissen wurde anschließend in einem Projektbericht aufbereitet, damit es weiteren interessierten Landwirten zur Verfügung gestellt werden kann.