Biosphärenpark Wienerwald

Im Juni 2005 wurde der Wienerwald als eines von 22 Gebieten aus 28 weltweit eingereichten Projekten von der UNESCO als Biosphärenpark anerkannt.

Was ist ein Biosphärenpark?

Biosphärenparks (international: Biosphärenreservate) sind Gebiete, die im Rahmen des UNESCO Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) nach internationalen Kriterien anerkannt sind. Sie umfassen großflächige Ökosysteme von herausragender Bedeutung für die Erhaltung der biologischen Vielfalt. Die UNESCO nennt gleichrangig drei Hauptfunktionen von Biosphärenparks:

  • Schutz von Ökosystemen und Landschaften, Erhaltung der biologischen und kulturellen Vielfalt und der genetischen Ressourcen
  • Entwicklung und Förderung von ökologisch, wirtschaftlich und soziokulturell nachhaltigen Formen der Landnutzung
  • Unterstützung von Forschung, Umweltbeobachtung und Bildungsaktivitäten für besseres Verstehen von Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur

Das Biosphärenpark-Konzept der UNESCO ist maßgeschneidert für Kulturlandschaften mit hohen Naturwerten. Im Jänner 2003 wurde von Niederösterreich und Wien gemeinsam das Biosphärenpark Wienerwald Management eingerichtet.

Seither koordiniert u.a. Mag. Günther Loiskandl in enger Zusammenarbeit mit Beamten der beiden Länder die Planungen für den Biosphärenpark Wienerwald. Durch die organisatorische Einbindung in den „Verein Niederösterreich-Wien, gemeinsame Erholungsräume“, der ebenfalls von beiden Ländern getragen wird, können Synergien genutzt werden.

Das ÖKL und die Wienerwaldwiesen – eine lange Freundschaft

Für das ÖKL ist der Wienerwald – und hier vor allem die Wiesen – schon lange ein wichtiges Thema: 1995 arbeitete es an „Wienerwaldwiesen – Studie zur Problematik der Erhaltung von Wiesen und Weiden im Bereich des Wienerwaldes“ mit. 1997 war das ÖKL bei der Gründung des Vereines „Heubörse Wienerwald“ maßgeblich beteiligt – heute einer der vielen wichtigen Bausteine bei der Umsetzung des Biosphärenparks. 2001 erstellte es den Folder „Die Wiesen im Wienerwald – wir wollen sie erhalten“.

2002 war das ÖKL dann in die „Machbarkeitsstudie zum Schutzgebiet Wienerwald“ eingebunden. Es ging damals noch um die Frage, ob die Ausweisung als Biosphären- oder Nationalpark den vernünftigsten Schutz für den Wienerwald darstelle. Das ÖKL beleuchtete die Situation der Landwirtschaft und zeigte Entwicklungstendenzen sowie den engen Zusammenhang zwischen Landwirtschaft und Landschaft – vor allem was die Erhaltung der Wiesen betrifft – auf. Aufbauend auf die Machbarkeitsstudie laufen seit Herbst 2003 die Detailplanungen zur Auswahl geeigneter Kern- und Pflegezonen sowie für die biosphärenparkkonforme Bewirtschaftung.

An der konkreten Planung und im weiteren an der Umsetzung war das ÖKL ebenfalls beteiligt.

Informationen bei DI Barbara Steurer: b.steurer@oekl.at