Landwirtschaftlichen Wertschöpfung Bleistätter Moor, Ossiacher See
Ermittlung der landwirtschaftlichen Wertschöpfung im Rahmen der ‘Entwicklungsstudie ‘Bleistätter Moor’, Ossiachersee
Auftraggeber: Büro Raum und Umwelt (Dipl.-Ing. Ernst Mattanovich), Amt der Kärntner Landesregierung
Bearbeitung: Dipl.-Ing. Gebhard Aschenbrenner (ÖKL), Dipl.-Ing. Barbara Wagl (ÖKL)
Ausarbeitungszeitraum: September 1996- Dezember 1996
Die Idee und das Ziel
Das “Bleistätter Moor” wurde in den 30-er Jahren zur Gänze melioriert und wird seither intensiv landwirtschaftlich genutzt. Dadurch bedingt kam es zur Sackung und Mineralisation des bis dahin unter anaeroben Bedingungen stehenden Moorbodens und in weiterer Folge zu einem verstärkten Nährstoffeintrag in den Ossiachersee. Die bis vor kurzem von Bund und Land gewährte Förderung steht für die Entwässerung des Moorgebietes nun nicht mehr zur Verfügung. In Verbindung mit der zuvor genannten Eutrophierungsproblematik ist ein verstärkter finanzieller und öffentlicher Druck auf die Landwirtschaft der Region zu erwarten.
In der Studie sollen mögliche Lösungsansätze und Entwicklungsperspektiven für die Region aufgezeigt werden. Das ÖKL wurde mit der Berechnung der derzeitigen landwirtschaftlichen Wertschöpfung beauftragt.
Das Projekt
Die Ermittlung der landwirtschaftlichen Wertschöpfung im Gebiet des Bleistätter Moores erfolgte in Form einer Hochrechnung, basierend auf einer betriebswirtschaftlichen Analyse von sechs Beispielsbetrieben. Die Erhebungen wurden vor Ort in Form von direkten, detaillierten Befragungen der jeweiligen Betriebsleiter/innen durchgeführt.
Die erhobenen Daten dienen der betriebswirtschaftlichen Kalkulation im Sinne einer Einkommensberechnung, wobei Rohertrag, variable Kosten und fixe Kosten, die Summe der Förderungen bzw. Ausgleichszahlungen sowie das sich daraus ergebende Betriebseinkommen bezogen auf das Jahr 1996 errechnet wurden.
Die “Hochrechnung” auf die landwirtschaftliche Wertschöpfung des Bleistätter Moores erfolgte unter Verwendung gemittelter einzelbetrieblicher Daten, der “Standarddeckungsbeiträge und Daten für die Betriebsberatung” des BM für Land- und Forstwirtschaft sowie der aktuellsten statistischen Werte und der Nutzungskartierung von 1996.
Das Ergebnis
Die Weiterbewirtschaftung der Moorflächen ist bei Beibehaltung der derzeitigen Betriebsstrukturen für die Existenz der untersuchten Betriebe unabdingbar. Das Einkommen der Beispielsbetriebe liegt im österr. Durchschnitt und sogar darüber. Die landw. Wertschöpfung soll nun jener des touristischen Bereiches gegenübergestellt und zur Bewertung der derzeitigen Situation herangezogen werden. Geplant ist die Erstellung eines “Agrarischen Leitplanes”, in dem in enger Zusammenarbeit mit den ansässigen Landwirten, Zukunftsperspektiven für das Gebiet erarbeitet werden sollen.