Landleben – Erhaltung von Vielfalt und Qualität

Landleben – Erhaltung von Vielfalt und Qualität des Lebens im ländlichen Raum Österreichs im 21. Jahrhundert

Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes “Kulturlandschaftsforschung 2” des BM für Wissenschaft und Verkehr

Bearbeitungszeitraum: 2000 – 2002

Die Idee und das Ziel Ziel ist es die treibenden Kräfte für den Verlust an Biodiversität im ländlichen Räum zu erforschen, aufzuzeigen und so eine Grundlage für Strategien und Konzepte, die diesem Trend in der Praxis wirksam entgegengesetzt werden können, zu schaffen.

Projektbericht

Das vom BMW und BMLFUW im Rahmen der KLF 2 beauftragte interdisziplinäre Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die treibenden Kräfte für den Verlust an Biodiversität im ländlichen Raum zu erforschen, aufzuzeigen und so eine Grundlage für Strategien und Konzepte, die diesem Trend in der Praxis wirksam entgegengesetzt werden können, zu schaffen. Es wurde seit Herbst 1999 unter der Projektleitung von Univ.Ass. Dr. Thomas Wrbka (Institut für Vegetationsökologie, Universität Wien) bearbeitet und im Jänner 2003 fertiggestellt.

Das ÖKL war für die Beantwortung von Forschungsfragen aus dem agrarökonomischen und dem agrarsoziologischen Bereich zuständig. Im Jahr 2001 wurden Betriebserhebungen in 8 Modellregionen in ganz Österreich (Schwendetobel (Vlbg.), Anderlalm (Slbg.), Unterlangenberg (Slbg.), Reisdorf (Ktn.), Jois (Bgld.), Post (NÖ), Annatsberg (NÖ), Teichhof (NÖ)) durchgeführt. Alle erhobenen Daten bezogen sich auf einen 1 km2 großen Untersuchungsquadranten in der jeweiligen Modellregion. Unter Zuhilfenahme der INVECOS-Daten und ausführlichen Befragungen wurden von 24 freiwilligen Beispielsbetrieben detaillierte Deckungsbeitragsberechnungen erstellt. Daneben wurde auch die Landschaftswahrnehmung der Betriebsleiter erfasst. In einer nationalen sowie einer internationalen Fachbeiratssitzung wurden die Zwischenergebnisse des Projektes reflektiert.

Um eine Verschneidung aller bei den Betriebsbefragungen gewonnenen Daten mit den Biodiversitätsdaten des jeweiligen Quadranten zu ermöglichen, wurde eine eigene Datenbank entwickelt. Zur Beurteilung der Nutzungsintensität wurde für Acker, Grünland und Sonderkulturen eine achtstufige Skalierung erarbeitet. Diese untergliedert sich für jede Nutzungsform in jeweils zwei bis drei Beurteilungsparameter. Entsprechend der jeweiligen Bewirtschaftung konnte so für jedes Feldstück die Nutzungsintensität definiert und in die Datenbank eingegeben werden.

Die im Projekt definierten “Farming styles” bzw. “Managementtypen” stellen eine Weiterentwicklung und Präzisierung der im Zuge mehrerer früherer ÖKL-Projekte (Studie zur Erhaltung der Wienerwaldwiesen; Holzner, Aschenbrenner, Wagl, et.al 1995, Nachhaltige Nutzung traditioneller Kulturlandschaften, Modul MU4, 2001) entwickelten Typisierung dar. Die Definition erfolgte unter Bezugnahme auf agrarsoziologische Arbeiten, bei denen ebenfalls eine “Typisierung” unternommen wurde (z.B. Pevetz, 1996, “Einkommenskombination und flächendeckende Landwirtschaft”). Ziel dabei ist die Darstellung der Bandbreite unterschiedlicher Motive, Ziele und Grundsätze, die das “Management” des einzelnen Betriebes bestimmen, wobei eine deskriptive Zuordnung sowohl nach wirtschaftlichen Kriterien als auch nach persönlichen Motiven erfolgt.

Ein Ergebnis der Studie ist der Folder Leitfaden ‘Landwirtschaft und Naturschutz – Chancen für die Zukunft’

Projektleitung: Dr. Thomas Wrbka

Bearbeitung im ÖKL:

Projektpartner, Beteiligte: