‘Pflege ökologisch wertvoller Flächen – Wiesen und Raine’ in Niederösterreich

Teamleitung und fachliche Leitung bei der Wiesenförderung in Niederösterreich im Rahmen des Österreichischen Umweltprogrammes

Auftraggeber: NÖ Landschaftsfonds

Bearbeitung im ÖKL (Teamleitung, fachliche Leitung für den Bereich Landwirtschaft): Dipl.-Ing. Gebhard Aschenbrenner (ÖKL), Dipl.-Ing. Barbara Wagl (ÖKL)

Ausarbeitungszeitraum:Juni 1995 bis Oktober 1995, Juni 1996 bis August 1996

Die Idee und das Ziel
Seit dem Beitritt Österreichs zur EU im Jahre 1995 gibt es für Landwirte die Möglichkeit der Abgeltung von Umweltleistungen im Rahmen des “Österreichischen Umweltprogrammes” (ÖPUL), nach der EU-Verordnung 2078/92. Der erste Teil dieses Programmes (Teil A) hat österreichweite Gültigkeit und wird von der AMA betreut, Teil B ist bundesländerweise verschieden.

In Niederösterreich erfolgt die Abwicklung und Koordination des im Teil B vorgesehenen Programmpunktes “Pflege ökologische wertvoller Flächen – Wiesen und Raine” durch den NÖ Landschaftsfonds. Dabei wird den Landwirten der Aufwand, der bei der Bewirtschaftung naturschutzrelevanter Wiesenflächen (z.B. Trocken- und Magerwiesen, Feuchtwiesen, Raine, etc.) entsteht, abgegolten. Alle Wiesen, für die ein Förderungsantrag vorliegt, werden von Fachkräften im Auftrag des NÖ Landschaftsfonds begutachtet, typisiert und je nach Art und Schwierigkeit der Bewirtschaftung in drei Förderungsstufen eingestuft.

Das Projekt
Im Sommer 1995 und 1996 wurden von jeweils vier bis fünf Kartierungsteams an die 10.000 Wiesenflächen in ganz Niederösterreich begutachtet und ein Großteil davon unter Vertrag genommen. Die Landwirte verpflichten sich dabei, die Wiesen fünf Jahre lang nach speziellen Auflagen zu bewirtschaften und erhalten dafür – je nach Förderungsstufe – ein Entgelt von 4.000,– bis 7.500,– öS pro Hektar und Jahr.

Das ÖKL hat im Sommer 1995 die Teamleitung für eines der Kartierungsteams und im Sommer 1996 die fachliche Leitung für den landwirtschaftlichen Bereich der Wiesenkartierung übernommen. Für den botanischen Bereich zeichnete Herr Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Holzner, für den zoologischen Bereich Herr Dr. Robert Schön verantwortlich. Aufgabe des ÖKL war neben der fachlichen Betreuung der Kartierungsteams, die Erstellung von Richtlinien für die Förderungseinstufung sowie für die Erteilung von Düngungsauflagen.

Das Ergebnis
Durch die in dieser Form derzeit nur in Niederösterreich vorhandene Förderung von extensiv bewirtschafteten Wiesenflächen kommt es zu einer Aufwertung der noch vorhandenen, alten, artenreichen, aus der Sicht des Naturschutz besonders wertvollen, nach futterbaulichen Kriterien aber relativ uninteressanten Wiesenflächen. So kann dem Trend zur Intensivierung guter und der Nutzungsaufgabe unrentabler Standorte – zumindest kurz- bis mittelfristig – entgegengewirkt und ein Beitrag zur Erhaltung der Biotop- und Artenvielfalt in der Kulturlandschaft geleistet werden.