Studie zum Kärntner Kulturlandschaftsprogramm
Berechnungen des Bewirtschaftungsaufwandes einzelner Landschaftselemente anhand der Projektgemeinden Weißensee, Heiligenblut, Keutschach und Arriach.
Auftraggeber: Kärntner Landesregierung, Abt. 10 L, Dr. Günther Ortner
Bearbeitung: Dipl.-Ing. Gebhard Aschenbrenner (ÖKL), Dipl.-Ing. Wolfgang Grill, Dipl.-Ing. Barbara Wagl (ÖKL), Dipl.-Ing. Andreas Zbiral
Ausarbeitungszeitraum: Weißensee, Heiligenblut: Juli 1993, Keutschach, Arriach: Mai/Juni 1994
Die Idee und das Ziel
Die Studie zum Kärntner Kulturlandschaftsprogramm stellt das “Pilotprojekt” des ÖKL im Bereich “Kulturlandschaft” dar.
Inhalt der Studie, welche im Jahr 1993 begonnen wurde, ist die Erhebung und Analyse des Aufwandes, der bei der traditionellen Bewirtschaftung von landwirtschaftlich extensiv genutzten Flächen und “Landschaftselementen” entsteht. Ziel dabei war es, die Landschaftspflegeleistungen der Bauern in ausgewählten Modellgemeinden monetär zu bewerten, um sie in weiterer Folge im Rahmen des “Kärntner Kulturlandschaftsprogrammes” entsprechend abgelten zu können.
Das Projekt
Wichtigste Grundlage der Arbeit des ÖKL waren die gemeinsam mit den Bauern vor Ort erfolgten Begehungen und Gespräche in den 4 Gemeinden.
Die Ausgangsbasis für die Berechnungen waren parzellenscharfe Landschaftskartierungen, in denen förderungswürdige Elemente ausgewiesen sind. Das sind z.B. Feuchtwiesen (“Mooswiesen”, “Streuwiesen”), Mager- und Trockenrasen, steile Hangwiesen, Streuobstbestände bis zu den “Schnaiteleschen” usw. Gemeinsames Kennzeichen aller förderungswürdigen “Landschaftselemente” ist eine traditionell extensive bis mäßig intensive Bewirtschaftung und dadurch bedingt ein zumeist geringer Ertrag.
Den Aufwandsberechnungen liegt die Erhebung der Arbeitsschritte, der Arbeitszeit sowie der Maschinen- und Arbeitskosten zugrunde. Die Arbeitszeitangaben beruhen auf den Aussagen der Landwirte sowie auf den in der Literatur angegebenen Werten. Für die Berechnungen wurden jeweils die (orts)üblichen Maschinen herangezogen. Standen für einen Arbeitsgang mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, wurde ein Mittelwert errechnet. Dabei konnte festgestellt werden, daß der Gesamtaufwand (teure Maschine, geringere Arbeitszeit – billigere Maschine, längere Arbeitszeit) sich häufig ausgleicht.
Das Ergebnis
Die Berechnungen des ÖKL stellten die Grundlage für die im Rahmen des “Kärntner Kulturlandschaftsprogrammes” an die Landwirte ausbezahlten Aufwandsentschädigungen dar. Im Zuge des EU-Beitrittes wurde dieses Programm in das ÖPUL und hier vor allem in den länderspezifischen Punkt “Pflege ökologisch wertvoller Flächen (ÖPUL, Teil B) übernommen.
(ÖPUL…..Österr. Programm größtenteils zur Förderung einer umgeltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft, kurz: Österreichisches Umweltprogramm)