Land & Raum 4 2001

Bauen im ländlichen Raum: landwirtschaftliche Wohn- und Betriebsgebäude

VERGRIFFEN! Nur in Kopie erhältlich!

Architektur – speziell im Bereich der Landwirtschaft ist das Thema der Winternummer. Den Anfang macht
Karin Raith mit ihrer Feststellung, dass gute zeitgenössische Architektur in der Landwirtschaft – wenn überhaupt – nur in Zusammenhang mit innovativer Betriebsführung zu finden ist. Sie zeigt mit einigen Beispielen aus dem Westen Österreichs und aus dem Burgenland, was sie meint.
Christian Kalch, Bauberater in Niederösterreich, beschäftigt sich mit den Weinviertler Kellergassen. Er diagnostiziert, dass die Menschen dem Reiz der naiven Architektur und der ländlichen Idylle gerne erliegen. Die alten Presshäuser ohne Nutzung zu erhalten, ist für ihn jedoch keine Lösung, vielmehr sucht er neue Möglichkeiten, zum Beispiel die Belebung mit Kulturveranstaltungen oder über den Radtourismus. Um den Zusammenhang von Kultur, Landschaft und Architektur geht es im reich bebilderten Beitrag von
Günther Schickhofer und Arthur Spiegler. Die landwirtschaftlichen Bauten – vom Bauernhof bis zur Heuhütte – bestimmen in hohem Maße den Charakter einer Landschaft. Die Schwierigkeit, diesen zu erhalten, liegt darin, dass Landschaft und Bauwerke angesichts der ökonomischen, gesellschaftlichen und ökologischen Veränderungen einem stetigen Wandel unterliegen. Es geht also um einen “dynamischen Schutz”! Sehr konkrete Aussagen zu landwirtschaftlichen Nutzgebäuden liefert
Josef Wörndl. Er erklärt anhand der neuen betriebswirtschaftlichen Anforderungen an einen Hof, warum ein Bauernhof heute anders aussehen muss als noch vor 50 Jahren. Auch er gibt zwei Beispiele aus seiner Praxis als landwirtschafticher Berater in Salzburg.
Michael Jungmeier beschäftigt sich mit traditioneller Kleinarchitektur und bringt unter anderem die Heuhütten und Harpfen im Mölltal als Beispiele für prägende Kulturlandschaftselemente. Auch hier geht es um die Frage, ob man solche Bauwerke, die eigentlich nicht mehr genutzt werden, um jeden Preis erhalten soll. Zum Abschluss werden von
Roland Kals die raumplanerischen Aspekte behandelt. Flächenwidmungsplan und Bebauungsplan stehen als Instrumente zur Verfügung. Aber: Gerade im Grünland kann von einer flächendeckenden Bebauungsplanung, die Ausmaß, Anordnung und Gestaltung von Bauwerken regeln könnte, keine Rede sein. Neben einer Zusammenstellung von landwirtschaftlichen Bauberatern in den Bundesländern finden Sie wie immer Berichte aus der laufenden Arbeit des ÖKL und anderer Institutionen, Veranstaltungshinweise und Buchtipps!

Inhaltsverzeichnis
Zeitgemäße Architektur für eine zukunftsweisende Landwirtschaft
Karin Raith

Weinviertler Kellergassen – gebaut “aus dem Bauch heraus”
Christian Kalch

Landwirtschaftliche Bauten – Kultur und Landschaft
Günther Schickhofer und Arthur Spiegler

Landwirtschaftliche Nutzgebäude im Bundesland Salzburg
Josef Wörndl

Schupfn, Harpfn & Hittln
Michael Jungmeier

Landwirtschaftliche Wohn- und Betriebsgebäude -Hinweise auf raumplanerische Rahmenbedingungen
Roland Kals

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