Bildung für eine nachhaltige Entwicklung
Die agrarische Bildung leistet einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung und zum Erhalt unseres Lebensraumes. Ein professionelles Bildungsangebot sichert die Qualität der Lebensgrundlagen Boden, Wasser, Luft, Energie und biologische Vielfalt. Zudem sind Bildung und der Erwerb von Qualifikationen wichtige Faktoren für die Existenzsicherung der ländlichen Bevölkerung.
In dieser Ausgabe werden Bildungsprogramme für eine nachhaltige Entwicklung vorgestellt, die über unterschiedliche Bildungsträger vermittelt werden. Elfriede Schaffer macht sich Gedanken zur Rolle der Landwirtschaft für eine nachhaltige Entwicklung. Die landwirtschaftliche Bevölkerung und ihre Betriebe haben in wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Hinsicht einen besonderen Stellenwert für die Entwicklung im ländlichen Raum. Bildungsprozesse unterstützen die Landwirte, wirtschaftlich erfolgreich, ökologisch bewusst und sozial engagiert zu handeln.
Bildung für Jugendliche
Agrarische Ausbildung im Kontext der Nachhaltigkeit ist Thema des Beitrages von Josepha Reiter-Stelzl. Die elf Höheren land- und forstwirtschaftlichen Bundeslehranstalten zeigen in Form von Projekten, was Nachhaltigkeit konkret bedeutet.
Internationales Engagement wird deutlich in dem Artikel von Elisabeth Hönigsberger und Margret Buchleitner. Das EUROPEA-Symposium in Maria Taferl (Mai 2006) gab Gelegenheit, mit Pädagogen/innen aus 20 europäischen Ländern über neue Lernformen (Authentisches Lernen) nachzudenken. In einem Workshop überlegten Studierende der Agrarpädagogischen Akademie und Studierende der Stoas Hogeschool (Niederlande) nach sprachlichen Bildern für ihre zukünftige Rolle als Lehrer/innen.
Allerlei vom Ei, ein spannendes Schülerinnenprojekt, spiegelt Lebensnähe und Praxisbezug wieder. Schülerinnen der HBLA Elmberg erleben im Projektunterricht authentisches Lernen.
Die Landjugend Österreich bietet außerschulisch Bildungsangebote für Jugendliche an. Sie sollen bei der Übernahme von Verantwortung im ländlichen Raum unterstützt werden.
Bildung nach Erhalt der Diplom- und Reifeprüfung – Auch im tertiären Sektor findet sich das Prinzip der Nachhaltigkeit wieder: Ab dem Studienjahr 2007/08 wird an Stelle der Agrarpädagogischen Akademie die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik geführt. Die Studierenden werden zu Multiplikatoren/innen für die Entwicklung des ländlichen Raums ausgebildet. Die Ausrichtung Umweltpädagogik wird neu implementiert und die Absolventen/innen werden Aufgaben im Agrar- und Umweltbereich wahrnehmen.
Mit dem Erfolgsrezept ≥Hochschulniveau und Praxisorientierung„ stellen sich die Fachhochschulstudiengänge Burgenland ≥Weinmanagement und Weinmarketing„ vor.
Berufsausbildung
Josef Resch berichtet über Innovationen der Facharbeiter- und Meisterausbildung in der Land- und Forstwirtschaft. Durch die 2006/07 erwartbaren Landwirtschaftlichen Berufsausbildungsgesetze wird eine Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Berufe hin zu Dienstleistungsberufen möglich sein.
Erwachsenenbildung
Das ländliche Fortbildungsinstitut (LFI), als größte Erwachsenenbildungsorganisation im ländlichen Raum, bietet ein breites Bildungs-angebot für Bäuerinnen und Bauern mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit und Umwelt, Unternehmerpersönlichkeit, Gesundheit und Ernährung. Im Beitrag von Christian Rammel erwartet Sie das Ergebnis einer Studie, die berufliche Handlungssituationen in Beziehung zur Nachhaltigkeit setzt. Dafür wurden drei berufsbildende höhere Schulen befragt, und es stellte sich heraus, dass vernetztes und systemisches Denken die entscheidende Kompetenz ist, die durch Bildung für eine nachhaltige Entwicklung vermittelt werden sollte. Der abschließende Bericht über die Fachreise in die Mongolei ist ein Beispiel der Partizipation und der Anteilnahme an einer Landregion im Osten Asiens. Das Kennenlernen der ländlichen Räume in der Mongolei, Austausch und Wissenstransfer standen dabei im Vordergrund.
Ihre Gabriele Kampel *
* Gabriele Kampel ist seit September 2006 Redaktionsmitglied von Land & Raum. Sie ist Lehrerin der Agrarpädagogischen Akademie Wien und Mitarbeiterin im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft. Abt. II/2 Schule, Erwachsenenbildung, Beratung.