Land & Raum 4 2006

Ein Heft in zwei Teilen: Europäische Landschaftskonvention und Schulen des Lebensministeriums

Der erste Teil der Winterausgabe von Land & Raum widmet sich dem Thema Landschaftskonvention – sechs ausgewählte Beiträge eines im Sommer abgehaltenen Symposions geben Einblick in die Materie, die in Österreich nicht unbedingt zum ≥Alltag„ gehört.

Die Tatsache, dass der Europarat im Jahr 2000 eine ≥Europäische Landschaftskonvention„ (ELK) zum Schutz, zur Entwicklung und zur Pflege der europäischen Landschaften zur Unterzeichnung und Ratifizierung aufgelegt hat, heißt natürlich noch lange nicht, dass das in diesem völkerrechtlichen Vertragswerk festgehaltene Ziel eines verantwortungsvollen Umgangs mit dem in den Landschaften gebundenen natürlichen und kulturellen Erbe Europas auch in der Realität gelebt wird. Vielmehr ist die Verabschiedung einer solchen Konvention eher als Startschuss dafür zu verstehen, dass sowohl ≥top-down„, als auch ≥bottom-up„ die Anstrengungen dahingehend forciert werden sollten, den Intentionen des Regelungswerkes in der Praxis Schritt für Schritt immer mehr Raum zu verschaffen.

Ganz in diesem Sinne ist die Positionierung des 1. Internationalen INTERREG-Landschaftssymposions zu verstehen, das vom 12. bis zum 15. Juli 2006 im nieder-österreichischen Pernegg unter der Überschrift: Die Europäische Landschaftskonvention (ELK) auf dem Weg zu den Leuten und über die Grenzen abgehalten wurde. Es sollte gleichermaßen Bestandsaufnahme zum Stand der Umsetzung, Erfahrungsaustausch über die nationalen Grenzen hinweg und Ermutigung, die einschlägigen Bemühungen zu forcieren, sein. Die Ergebnisse sind in einem Tagungsband dokumentiert, der kostenfrei am Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung, Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur der Universität für Bodenkultur Wien (Tel.: 01/47654-5350) zu beziehen ist.

(Gernot Stöglehner, Eva-Maria Munduch-Bader)

Im zweiten Teil dieser Ausgabe (ab Seite 25) stellen fünf Höhere land- und forstwirtschaftliche Lehranstalten Projekte zur Nachhaltigkeit vor. Diese Projekte wurden von SchülerInnen und LehrerInnen in Kooperation mit externen Partnern durchgeführt.

Die Schulteams wählten sehr spannende und lebensnahe Themen. In allen fünf Beiträgen geht es um den Erhalt der Lebensräume und um die Sicherung der Lebensqualität. Jedoch immer unter einer anderen Perspektive: An der Höheren Lehranstalt für Forstwirtschaft wurde ein Projekt ausgearbeitet, das sich mit innovativer Waldbewirtschaftung in Vorarlberg beschäftigt. Auch die Schule in Elmberg (Oberösterreich) widmet sich dem Wald, sie gestalteten einen Waldlehrpfad mit Erholungsraum.

Mit der Aufklärung von Naturgefahren befasste sich ein Forschungsprojekt der HBLA Ursprung. Check den Zeck zeigt Wege zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur. Das Projekt der Höheren Lehranstalt für Gartenbau zeichnet sich durch die Begegnung von Gartenbau und Spiritualität aus. Die SchülerInnen entwarfen Baupläne und erstellten Pflanzenlisten für die Gärten des Stifts Zwettl.

In dem Projekt der HBLFA Raumberg wurden Marketingmaßnahmen zu BIOlogischer Wirtschaftsweise entwickelt.

Alle Arbeiten beeindrucken aufgrund ihrer Fachkompetenz und der professionellen Präsentation der Ergebnisse.

(Gabriele Kampel)