Land & Raum 1 2012 Inhalt

Altes Handwerk neu entdeckt

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32 Seiten, farbig, zu bestellen zum
Preis von 3,63 Euro

im ÖKL: 01/5051891 oder
office@oekl.at

Land & Raum 1 2012 Inhalt
Den Anstoß für das Thema dieses Heftes gab das Buch ‚Verschwundene Arbeit‘ von Rudi Palla. Das Redaktionsteam beschloss, sich ebenfalls alten Berufen, altem Handwerk sowie Stoffen und Materialien zu widmen, die eigentlich schon in Vergessenheit geraten sind – die aber in gewisser Weise wieder neu entdeckt werden und eine Wiederbelebung erfahren.

Es geht nicht um eine Verherrlichung im Sinne von ‚früher war alles besser‘, sondern um ein Weiterentwickeln von schöner Handwerkskunst und die Verwendung von vorhandenen Ressourcen, womit wir gleich beim Thema Nachhaltigkeit sind! Warum nicht aus dem Reichtum der Region schöpfen, so wie ‚damals‘, als die Rohstoffe noch nicht rund um die Welt geschickt wurden … ?

Wie schon oft sind die Beiträge in dieser Ausgabe bunt gemischt, wir möchten die Vielfalt zeigen – auf 32 Seiten gar nicht leicht! Folgendes haben wir für Sie gefunden:

Die Familie Koo im Burgenland lässt die Kunst des Blaudrucks auferstehen, im Kooperation mit Modeschulen und jungen Designern verlieren die Textilien den Touch von Arbeitskleidung. Seit 2010 steht der Blaudruck auf der nationalen Liste des immateriellen Kulturerbes der Österreichischen UNESCO Kommission.

Im Beitrag von Hiltraud Ast erfahren wir (fast!) alles über das Waldbauernmuseum Gutenstein in Niederösterreich. Das Fachmuseum widmet sich den holzverarbeitenden Handwerken, wie Köhlerei, Pecherei, Kalkbrennerei, Schindelmacherei und vieles mehr. Hier geht es vor allem um die Wissensvermittlung, anschaulich durch viele Objekte, unterstützt durch die Vorführung von Filmen und die Möglichkeit zum selber Ausprobieren. Regelmäßig geöffnet wieder ab Mai!

Dem Schilf widmen sich gleich zwei Beiträge. Zum einen erzählt uns Alois Lang vom Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel über die großartige Artenvielfalt im Schilf und die vielfältigen Eigenschaften des Rohstoffes Schilf. Zum anderen müssen wir im Beitrag von Rudolf Denk erfahren, dass sich die vielen Verwertungsmöglichkeiten von Schilf als Rohstoff (Schallschutz, Altbausanierung, Schilfbeton etc.) leider noch wenig herumgesprochen haben.

Valentin Blantar, Imkermeister in Kärnten, bemüht sich seit Jahren um die Bienenzucht. Und dabei geht es nicht nur um das angenehme Summen und um den guten Honig, sondern vor allem um die Sicherung der flächendeckenden Bestäubung für die Landschaft und die Landwirtschaft. Ohne Imker keine Bienen, ohne Bienen kein Obst, lautet sein Beitrag, in dem wir lesen können, dass die Zahl der Imker abnimmt, dass sich aber zum Glück vielerorts v.a. junge Menschen für den Imkerberuf interessieren. Insgesamt sei dieser Beruf und seine enorme Wichtigkeit leider vollkommen unterschätzt.

Für die Beschreibung eines echten Brixentaler Legschindldaches haben wir einen Experten aus Tirol gefunden, der Schritt für Schritt und sehr praktisch beschreibt, wie ein solches Dach entsteht, das 30 Jahre hält, wenn´s richtig gemacht wird!

Um das Schmiedehandwerk geht es in der niederösterreichischen Eisenstraße, für uns aufbereitet von Thomas Mitterstöger. Dort stehen nicht nur die Vermittlung von altem Wissen und die Geschichte einer ganzen Region im Vordergrund, sondern auch die Weiterentwicklung der Tradition. Das Eisen neu entdecken heißt zum Beispiel Orts-eintritte und Buswartehäuschen aus Metall, Schmiedefest und Messermarkt, Schmiedekurse u.v.m. Als regionales Informationszentrum dient das Erlebnismuseum ‚FeRRUM‘ in Ybbsitz.

Ebenfalls ein Versuch, alte Handwerkertradition wieder zu beleben, sind die Weidezaun-Workshops in Oberösterreich. Brigitte Macaria hat mit einem Experten gesprochen und gibt uns die Tipps weiter!

Einen echten ‚Köhler‘ finden wir auf Seite 25: Peter Wieser führt einen Waldbauernbetrieb in Rohr im Gebirge in Niederösterreich und ist einer von wenigen, die die Erzeugung von Holzkohle noch beherrschen. In seinem Betrieb wird die Tradition der Köhlerei hochgehalten und gezeigt, dass man damit erfolgreich sein kann. Die Holzkohle wird v.a. ab Hof verkauft.

Zu einer weichen Abrundung des Reigens verhilft uns Elisabeth Schiemer mit ihrem Wollgartl. Sie ist Schafbäuerin und verarbeitet die naturbelassene Wolle auf ihrem Betrieb zu Filz und fertigt daraus exquisite Produkte vom Pantoffel bis zum Designeraccessoire wie Hut oder Tasche. Die Freude am Filzen und an den schönen fertigen Stücken ist für sie ebenso wichtig wie Nachhaltigkeit!

(Editorial von Eva-Maria Munduch-Bader)