Land & Raum 4 2017 Soziale Projekte im ländlichen Raum
Die Winterausgabe unserer Zeitschrift Land & Raum widmet sich Sozialen Projekten im ländlichen Raum!
11 Beiträge, 36 Seiten
Preis pro Einzelheft: 5 Euro
Zu bestellen unter 01/5051891 oder office@oekl.at
Inhalt:
Soziale Infrastrukturen in ländlichen Räumen
Tatjana Fischer
Die Zwei mit dem Rollstuhl
Alois Moosbrugger
Green Care – Wo Menschen aufblühen:Potenzial für einen lebenswerten ländlichen Raum
Clemens Scharre
Inklusionspreisträger 2016: „Wesenufer Hotel & Seminarkultur an der Donau“
Claudia Pauzenberger
Der bäuerliche Betrieb als Ort der Inklusion – Beispiel Biobauernhof Watscher
Bettina Riedmann und Hans Kordina
Das Lerncafé der Caritas in Mürzzuschlag ist ein lebendiges Beispiel für Inklusion
Dominik Ebner-Staberhofer
Tageswerkstätte Stephanus – Arbeit mit Tieren, die Menschen verbindet
Hedda Heilburg
In einem paradiesischen Garten – berufliche Integration in der Emmaus CityFarm
Eva Enne, Gabriele Kellner und Hans Kogler
Flüchtlingswohnung im Schloss Tollet
Brigitte K. Macaria
Handwerk – Hand in Hand
Roswitha Wolf
Cenacolo – Raus aus der Abhängigkeit
Roman Ott
Editorial von Barbara Steurer:
In der vorliegenden „Weihnachtsausgabe“ der Zeitung Land & Raum stellen wir viele positive Beispiele von sozialen Projekten vor, die zum Nachdenken und „Nachleben“ anregen sollen. Dabei geht es vielfach um „Inklusion“, ein soziologischer Begriff, der das Konzept einer Gesellschaft beschreibt, in der jeder Mensch akzeptiert wird sowie gleichberechtigt und selbstbestimmt an dieser teilhaben kann – unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft, von Religionszugehörigkeit oder Bildung, von eventuellen Behinderungen oder sonstigen individuellen Merkmalen“ (vgl. SCHÖB, A.).
Am Land lebt es sich anders als in der Stadt. Das Landleben ist gekennzeichnet durch die Nähe zur Natur, durch mehr individuellen Freiraum und besseren sozialen Kontakten, was vor allem für Kinder und Jugendliche sowie für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und alten Menschen wichtig ist. Demgegenüber steht jedoch die Tatsache, dass gerade die soziale Infrastruktur am Land bedingt durch demographischen Wandel immer kostenintensiver und somit weniger wird. Im Beitrag von Tatjana Fischer wird dieser Problematik aus Sicht der Raumordnung auf den Grund gegangen.
Umso wichtiger sind konkrete Projekte, die hier Lösungsansätze bereitstellen. So bieten sowohl das „Hotelprojekt Wesenufer“ als auch die „Emmaus CityFarm“ Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit psychischen Beinträchtigungen und Langzeitarbeitslosen an, wobei die Etablierung einer regelmäßigen Tagesstruktur, aber auch die Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess im Vordergrund stehen.
Wie die Integration von geflüchteten Menschen in unsere Gesellschaft gelingen kann, wird in den Beiträgen „Lerncafe in Mürzzuschlag“, „Flüchtlingswohnung im Schloss Tolet“ und „Handwerk – Hand in Hand“ anschaulich vor Augen geführt.
Das besondere Potenzial, das Bauernhöfe für Kinder, alte Menschen, Menschen mit besonderen Bedürfnissen sowie für Suchtkranke haben, wird im Artikel „Green Care – wo Menschen aufblühen“ von Clemens Scharre beschrieben. Green Care ist dabei ein Sammelbegriff, der alle Aktivitäten und Interaktionen zwischen Mensch, Tier und Natur auf landwirtschaftlichen Betrieben zusammenfasst, die wesentlich zur Gesundheitsförderung und Therapie beitragen bzw. auch soziale und pädagogische Ziele verfolgen. Die mittlerweile 26 zertifizierten „Green Care“ Bauernhöfe Österreichs zeigen klar auf, welche Vielfalt an sozialen Angeboten hier möglich ist.
Gelungene Sozialprojekte im ländlichen Raum können zukünftig nicht nur zur Inklusion bisheriger Randgruppen in die Gesellschaft, sondern auch zu einer Aufwertung des ländlichen Raumes beitragen. Besonders hervorzuheben ist dabei natürlich die Arbeit der vielen ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, ohne die vieles nicht möglich ist und denen nicht oft genug gedankt werden kann!
„Man muss das Gute tun, damit es in der Welt sei!“ (Marie von Ebner-Eschenbach)
In diesem Sinn wünschen wir allen unseren Leserinnen und Lesern besinnliche Festtage und ein schönes Neues Jahr!
Barbara Steurer
SCHÖB, A. (2013), Definition Inklusion in http://www.inklusion-schule.info/inklusion/definition-inklusion.html (Zugriff: 12.12.2017)