Die Frühlingsausgabe von Land & Raum widmet sich in elf Beiträgen auf 32 Seiten ganz dem Thema „Bienenwirtschaft und Biodiversität“! Sie entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Bienenzentrum Oberösterreich.
Preis pro Heft: 5 Euro, zu beziehen im ÖKL unter office@oekl.at, 01/5051891 oder im Webshop.
Aus dem Editorial von Petra Halsgrübler:
Anlass für dieses Thema war die Neugründung des Bienenzentrums Oberösterreich. Eine derartige Stelle ist einzigartig in Österreich. Sie dient der Vernetzung unterschiedlicher Interessengruppen, dies soll in dieser Ausgabe veranschaulicht werden. Bienen und Blumen brauchen einander – unter diesem Motto wird gezielt Bewusstseinsbildung betrieben.
Die Honigbiene ist das drittwichtigste Nutztier nach dem Rind und dem Schwein. Durch die Anpassung an ein gemäßigtes Klima mit langen Kälteperioden sind sie weltweit absolute Spezialisten. Mit der Bildung von Winterbienen ist ein problemloses Überwintern in kleine Völkern möglich. Bienen und Blumen haben seit Millionen von Jahren eine sehr gut funktionierende Partnerschaft. Es ist eine Koevolution, bei der der eine ohne den anderen nicht überlebensfähig ist. Bienen und blütenbestäubende Insekten sind die wichtigsten und effizientesten Pollenüberträger und Bestäuber. Die Bienen bleiben ihren Sammelarealen treu und fliegen über einen längeren Zeitraum auf den gleichen Blütentyp. Die Pflanze profitiert davon, da weniger Pollen benötigt werden und diese nicht auf artfremden Blüten landen, somit ist eine erfolgreiche Fortpflanzung gewährleistet. Pflanzen bieten eine unverzichtbare Nektar- und Pollenquelle. Der Nektar dient als Energielieferant und als Treibstoff zum Fliegen und zum Heizen bzw. Kühlen des Bienenstockes. Pollen ist eine Eiweiß-, Vitamin-, Fett- und Mineralquelle. Im Gegensatz zu den Honigbienen fliegen Wildbienen auch schon bei kühleren Temperaturen und sind teilweise effektivere Bestäuber, da sie mit bestimmten Pflanzen eine Symbiose eingegangen sind. Wildbienen brauchen Nistplätze im Boden, Totholz, Höhlen in Obstbäumen, sonnige und lückige Bereiche im Unterwuchs.
Die Steigerung der Biodiversität und der Artenvielfalt ist uns ein großes Anliegen. Schon mit wenigen Schritten lässt sich die Biodiversität auf dem Landwirtschaftsbetrieb fördern und steigern. Die Anlage von Ackerblühstreifen, artenreichen Blumenwiesen, Ackersäumen, Feldrainen und Hecken ist ein wesentlicher Beitrag dazu. Wichtig ist aber auch die räumliche Vernetzung ähnlicher Biodiversitätsflächen untereinander. Somit kann die genetische Vielfalt erhalten bleiben und den Insekten werden Rückzugsgebiete geboten. Schonende Bewirtschaftungsmethoden leisten ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Insektenvielfalt.
Inhalt:
Wie geht es den Honigbienen in Österreich
Christian Boigenzahn
Wilde Zeiten für Wildbienen
Fritz Gusenleitner
Faszination Biene – ein vielfältiges Tier
Petra Haslgrübler und Theresa Frühwirth
Was man mit Honig alles machen kann
Peter Frühwirth
„Zukunft Biene 2014 bis 2017“ – Ein Forschungsprojekt zur Gesundheit der Biene
Karl Crailsheim, Rudolf Moosbeckhofer, Linda Morawetz,
Wolfgang Schühly und Robert Brodschneider
Bienenfreundliche Gemeinden: Wie sich Kommunen als Vorbilder und VermittlerInnen für einen vielfältigen Lebensraum stark machen
Richard Schachinger
Regionale, zertifizierte Blühmischungen: ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Biodiversität
Bernhard Krautzer und Wilhelm Graiss
Artenschutzprojekte in Oberösterreich – ein essentieller Beitrag zum Wildbienenschutz
Michael Strauch
„Wir schauen auf unsere Bienen und Bestäuberinsekten“ – Biodiversitätsmonitoring mit Landwirtinnen und Landwirten
Stephanie Köttl
Registrierungspflicht für Imkerinnen und Imker & internationaler Handel mit Bienen
Rainer Hader
Landesverband für Bienenzucht OÖ: 25 Jahre Labor für Bienenprodukte und -gesundheit im OÖ Imkereizentrum
Susanne Wimmer
Biene auf Hornklee, Foto: Peter Frühwirth, Die Hochland Imker