Bei der diesjährigen Sommerausgabe von Land & Raum geht uns das Herz auf, denn der thematische Schwerpunkt ist „Das Volkslied – die Poesie der Gesellschaft“.
Auf 40 Seiten in 13 Beiträgen geht es von Vorarlberg bis Wien, von Kärnten nach Oberösterreich, vom Tal auf den Berg, vom Land in die Stadt.
Einzelpreis 5 Euro (exkl. Versandkosten)
Zu bestellen unter 01/505 18 91, office@oekl.at und im Webshop.
Das Heft entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Volksliedwerk!
Vorwort von Tatjana Fischer:
Diesmal geben wir einem Thema Raum, das uns alle berührt und dadurch verbindet: der Musik, konkret dem Volkslied. Dabei schlagen wir mit 13 Beiträgen die Brücke vom Musizieren als Lust an der Freude und gesellschaftliche Ausdrucksform bis hin zu dessen Bedeutung im und für den ländlichen Raum. Begleiten Sie uns auf unserer Reise durch Österreich und lernen Sie verschiedene Menschen kennen, die in Initiativen, Vereinen oder als Privatpersonen mit Begeisterung, Leidenschaft und (Arbeits-)Einsatz dieses Kulturgut für uns alle pflegen und weiterentwickeln.
Der erste Beitrag fasst ein Interview mit Irene Egger, der Geschäftsleiterin des Österreichischen Volksliedwerks, zusammen. Es geht um die Entstehungsgeschichte sowie die Anliegen und Aufgaben des Volksliedwerks und um einen vorsichtig optimistischen Blick in die Zukunft.
Die zentrale Funktion von Gaststätten für das gemeinsame Musizieren beschreibt Michael Reiter in „Musik beim Wirt – eine Initiative des Steirischen Volksliedwerks“. Daran beteiligen sich rund 300 Gaststätten und Buschenschänken. Im Rahmen der rund 1.000 Veranstaltungen im Jahr ist es durchaus gewünscht, wenn Gäst*innen bei den Darbietungen der Profimusiker*innen das Herz aufgeht und alle zusammen singen. Interkulturelle Veranstaltungen erweitern das Repertoire.
Der Bedeutung musikalischer Basisbildung widmet sich der Beitrag von Wolfgang Veith. Er weist darauf hin, dass das Gehirn entsprechend geschult werden muss, damit ein Mensch Musik mit allen Sinnen erleben kann. Deshalb wurde auf Initiative des Österreichischen Volksliedwerks im Jahr 1996 ein Projekt im Bereich der schulischen Musikerziehung ins Leben gerufen, bei dem mittlerweile rund 220.000 Schüler*innen beteiligt sind.
Im folgenden Artikel werden am Beispiel des Liedes „In die Berg bin i gern“ die Besonderheiten des Almlieds beschrieben. Irene Egger zeigt die vielfältigen inhaltlichen Bezüge zum oftmals romantisierten Landleben auf dem Berg und im Tal auf und macht dadurch den Zusammenhang zwischen dem (festlichen) Anlass und der Lied(er)wahl verständlich. Daran knüpft Franz Greif an, der die Geschichte des Kärntnerliedes als „markantes Landessymbol“ erzählt. Er weist auf die Heftigkeit und Deftigkeit der Liedinhalte hin und erklärt die identitätsstiftende Bedeutung des Kärnterliedes.
Ins Burgenland und zur Tamburica führt uns Julia Kittelmann. Sie erklärt, was Tamburica ist, seit wann und warum sie zur „Entwicklung des Selbstverständnisses der Burgenlandkroat*innen“ und zur interkulturellen Kommunikation beiträgt.
Als Aufruf zum Dabeisein und Mitmachen versteht sich der Artikel zum „OU“ Jodelfest, ein prominentes Beispiel für Volksmusikreisen, welches heuer im September in Ötz (Tirol) stattfinden wird. Bei diesem dreitägigen Spektakel geht es ums aktive Mitmachen und Zuhören, wenn namhafte Referent*innen über das Jodeln sprechen.
„Singen mit Aussicht!“ als Angebot für Körper, Geist und Seele stellen Eva Zeindl und Doris Zizala von der Volkskultur Niederösterreich vor. Die Veranstaltungsreihe bietet einen Rahmen, um „auf den schönsten Plätzen“ zum gemeinsamen Singen im Freien zusammenzukommen.
Von der Oberösterreichischen Liebe zum Wienerlied handelt der Beitrag von Susanne Rosenlechner. Sie erzählt, was sie zum Wiener Volksliedwerk geführt hat, warum der Liebhartstaler Bockkeller für das Genre von besonderer Bedeutung ist und was hinter „wean hean“ steckt.
Wieder zurück in die Natur führt das Interview von Brigitte Macaria mit dem „Märchenerzähler aus dem Almtal“. Im Gespräch erfahren wir, wie Helmut Wittmann zu einem bedeutenden Hüter des österreichischen Märchenschatzes wurde und auf welchen Wegen er Jung und Alt dieses Immaterielle UNESCO-Kulturerbe näher bringt.
Der Beitrag von Jasmin Linzer und Erna Ströbitzer stellt das Archiv des Österreichischen Volksliedwerkes und die Möglichkeiten, wie jede*r Interessierte* den dort gesammelten (Lieder-)Schatz nutzen kann, vor. Hier sind rund „680.000 Lieder und Musikstücke, viele davon mit Ton- und Taktart, …“ dokumentiert.
Konrad Köstlin bereichert das Heft um eine kritische Betrachtung des Begriffs Volkskultur. Er setzt ihn in Beziehung zur Volkspoesie und dem Volkslied und erklärt, warum „heute der Begriff Volkskultur in der Wissenschaft kaum mehr akzeptiert wird, …im allgemeinen und öffentlichen Sprachgebrauch [jedoch] durchaus populär [ist].“
Die Vorstellung der vom Österreichischen Integrationsfonds und Österreichischen Volksliedwerk gemeinsam herausgegebenen Publikation „Mucks, die Maus im Feste-Braus“, einem illustrierten Kinderbuch „zur frühsprachlichen Förderung mit musikalischer Bildung und Wertevermittlung“ rundet dieses Heft ab. Möge uns dieser Beitrag dazu ermuntern, das Leben (mehr) mit Kinderaugen zu betrachten: aufregend und bunt!
Einen wunderschönen Sommer wünscht Ihnen
Tatjana Fischer im Namen des Redaktionsteams
Inhalt:
Das Volkslied – die Poesie der Gesellschaft
Irene Egger im Gespräch mit Land & Raum
Herr Wirt, an Liter für die Musi!
Michael Reiter
Mit allen Sinnen – Projekte zur musikalischen Basisbildung
Wolfgang Veith
Und der Schnee geht bald weg …
Irene Egger
Das Kärntnerlied – ein markantes Landessymbol
Franz Greif
Burgenlandla war´n jo Sandla ohne Tamburica …
Judith Kittelmann
Notenbeispiele (2 Seiten)
„OU“ Jodelfest – einmal durch die Alpen mitten in die Lust
Irene Egger und Markus Prieth
Singen mit Aussicht
Eva Zeindl und Doris Zizala
Oberösterreichische Liebe zum Wienerlied
Susanne Rosenlechner
Helmut Wittmann – der Märchenerzähler aus dem Almtal
Ein Interview mit Brigitte K. Macaria
Das Archiv des Österreichischen Volksliedwerkes
Jasmin Linzer und Erna Ströbitzer
Volkskultur – Volkspoesie – Volkslied
Konrad Köstlin
Mucks, die Maus im Feste-Braus
Österreichischer Integrationsfonds