LTS 218 Neu- und Umnutzung landwirtschaftlicher Gebäude + Schule am Bauernhof
Tagungsband des ÖKL-Kolloquiums 1999
LTS Heft 218, ÖKL 1999
Gebäude besser neu nutzen als dem Verfall preisgeben!
Das ÖKL-Kolloquium 1999 widmete sich zwei Themen, die vielen Landwirten auf der Suche nach neuen Einkommensquellen sehr wichtig geworden sind: der Um- und Neunutzung landwirtschaftlicher Gebäude und dem Projekt ≥Schule am Bauernhof„.
Linz, 25. November 1999. Im Großen Saal der Landwirtschaftskammer Oberösterreich fand sich ein hochkarätiges und kritisches Publikum ein.
Zwei Beispiele machten den Anfang: Franz Bertl aus Wilhelmsburg berichtete über seinen zu einem Seminarraum umgebauten Schweinestall; Gabriele Schober von der BBK Perg erzählte ausführlich vom ≥Betreuten Wohnen am Bauernhof für Senioren„, durch das immerhin schon 13 ältere Menschen eine schöne Wohnung in ländlicher Umgebung und familiärer Atmosphäre gefunden haben.
Die Referenten Karl Pelz, Manfred Riedl und Gerlind Weber gaben danach einen umfassenden Überblick über die Bestimmungen der Raumordnung – da diese Landessache ist, sind die Unterschiede zu beachten: in Oberösterreich z.B. brachte eine Novellierung eine Gleichstellung zwischen Bauernhöfen im Grünland und in Dorflage; in Tirol ist z.B. eine gewerbliche Nutzung an eine landwirtschaftliche Hofstelle gebunden. Riedl und Weber versuchten folgendes darzulegen: Auch wenn manchem die Bestimmungen der Raumordnung als Schikanen erscheinen mögen, muß bedacht werden, daß die Raumordnung einen Ausgleich aller Interessen herbeiführen und auch volkswirtschaftliche (Infrastruktur!) und umweltrelevante Aspekte berücksichtigen muß.
Schule am Bauernhof soll den Konsumenten von morgen schon in der Schule Verständnis für die Landwirtschaft, das Leben am Bauernhof, die unterschiedlichen Produktionsweisen etc. vermitteln. Johanna Pernkopf präsentierte den Leitfaden ≥Schule am Bauernhof„ und die Angebote speziell von Oberösterreich. Alfons Fallmann gab ein umfassendes Bild über die Anforderungen, die ein Bauernhof erfüllen sollte, wenn er für Schulkinder geöffnet werden soll. Nicht nur betriebliche Voraussetzungen – wie vor allem Sicherheit – müssen berücksichtigt werden, auch die persönliche Einstellung, das Vorhandensein freier Arbeitskapazität etc. spielen eine wichtige Rolle. Zum Abschluß gaben Lehrer und Landwirte lebendige Erfahrungsberichte.
Neugierig geworden?
Auch wer das Kolloquium nicht besucht hat, kann sich informieren.
A5, 62 Seiten
Preis • 7,25