LTS 226: Stallbau für die Biotierhaltung – Geflügel

IM ÖKL LEIDER NICHT MEHR ERHÄLTLICH!!!!

Die ÖKL-Broschüre ‚Stallbau für die Bio-Tierhaltung: Geflügel‘ (LTS 226) umfasst 48 Seiten und enthält folgende Kapitel:

  • Grundlagen (des Verhaltens)
  • Funktionsbereiche
  • Haltungsmanagement bei Biolegehennen und Biomastgeflügel
  • Stallbau für die Geflügelhaltung
  • Stallklima im Geflügelstall
  • Baukosten und Wirtschaftlichkeit am Beispiel Legehennenhaltung
  • Planungsdaten für Lege- und Junghühner, Mast- und Truthühner
  • Arbeitsbereiche und Raumerfordernisprogramm
  • Haltungssysteme und Planungsbeispiele
  • Genehmigungsverfahren
  • Kontakte

Optimierter Stallbau bedeutet, die Verfahrensbereiche der Haltung unter Berücksichtung der verschiedenen Funktionskreise des Verhaltens zu gestalten: Beim Stallbau muss das natürliche Verhalten berücksichtigt werden, um die Anpassungsfähigkeit der Tiere nicht zu überfordern. Daneben kommt auch dem Management und der Mensch-Tierbeziehung eine große Bedeutung zu. Der Stallbau für Geflügelhaltung erfordert eine genaue Planung, damit den Tieren später in der Erzeugung ein Umfeld geboten werden kann, das alle Anforderungen hinsichtlich Tierverhalten, Hygiene und Wirtschaftlichkeit erfüllt.

Die ÖKL-Broschüre, erarbeitet von österreichischen Experten aus Beratung und Forschung, gibt allen Landwirtinnen und Landwirten, die mit stallbaulichen Maßnahmen in der Bio-Tierhaltung konfrontiert sind, eine umfassende Informationsgrundlage für den Neubau oder den Umbau.

Natürliches Verhalten bzw. Ansprüche:

Die Gruppengröße ist wichtig, so nutzen zum Beispiel Legehennen in größeren Gruppen den Auslauf weniger, das Risiko für Federpicken und Kannibalismus steigt. Empfohlen wird daher eine Gruppengröße von ca. 500 Hennen. Da Hühner die meisten Verhaltensweisen in Gruppen ausführen, muss die Anzahl, Größe und Verteilung der Stalleinrichtungen (z.B. Nester, Tränken, Futtertröge) darauf Rücksicht nehmen. Nester müssen vom restlichen Aktivitätsbereich der Hennen getrennt, andererseits aber leicht zugänglich sein.

Hühner sind Allesfresser und schöpfen Wasser von offenen Wasseroberflächen. Das Fütterungssystem soll dem Großteil der Tiere ermöglichen, gleichzeitig zu fressen, vor allem ist auch auf ausreichende Futterversorgung am Abend zu achten. Der Abstand zwischen den Fütterungseinrichtungen (z.B. zwischen zwei Längströgen) soll mindestens 60 cm betragen, damit die Hennen sich nicht gegenseitig behindern. Für das ausgeprägtes Bedürfnis, nach Nahrung zu suchen (Gehen, Scharren, Picken, Aufnahme von Raufutter), ist ein Scharrraum oder Außenscharrraum wichtig; ideale Flächen zum Scharren und Picken bietet auch der Auslauf. Der Auslauf sollte auch Bepflanzung aufweisen und die Flächen gekoppelt werden, um den Nährstoffeintrag zu verteilen und die Vegetation zu schonen.

Da Hühner sehr aktive Tiere sind, müssen Möglichkeiten zur artgemäßen Fortbewegung angeboten werden: im Stall Rostflächen und erhöhte Ebenen bzw. Sitzstangen und Scharrraum bzw. Außenscharrraum und Auslauf. Zum Ruhen und Schlafen müssen Hühnern erhöhte Sitzstangen angeboten werden.

Funktionsbereiche : Der moderne Biolegehennenstall unterteilt sich wie folgt: Kotkasten oder Volierenrost, Scharrraum, Fütterungsbereich, Tränkebereich, Legenest, Sitzstangen, Verdunklungsmöglichkeiten, Außenscharrraum, Weide. Beim Mastgeflügel gibt es vier verschiedene Funktionsbereiche: Bodenhaltung auf Einstreu, Fütterungsbereich, Tränkebereich, erhöhte Sitzstangen, Außenscharrraum und Weide.

Im Kapitel Arbeitsbereiche und Raumerfordernisprogramm werden die Anordnungen auch bildlich dargestellt.

Beim Kapitel Management geht es um Stallvorbereitung, Übernahme der Tiere, Bestandskontrollen und um Aufzeichnungen, die für ein gutes Betriebsmanagement im Biogeflügelstall unbedingt notwendig sind.

Das Kapitel Stallbau beschreibt Boden-, Wand- und Dachaufbau sowie Isolierung und Beleuchtung.

Ein eigener Abschnitt ist dem Stallklima gewidmet, eingegangen wird auf die optimalen Temperaturen (für Legehennen bei 16 bis 21 °C, für Kükenaufzucht zuerst um die 32 bis 35 °C , danach Absenkung auf 20 °C ), auf die ideale relative Luftfeuchtigkeit im Geflügelstall (bei 55 bis 70 %), auf Schadgase, Heizung, Kühlung und auf unterschiedliche Lüftungssysteme.

Im Kapitel Planungsdaten werden die gesetzlichen Mindestmaße bzw. Richtwerte aus Gesetzesinterpretationen dargestellt. Hier werden genaue Definitionen für bestimmte Begriffe (z.B. ≥Richtlinienkonformer Außenscharrraum≥) gegeben sowie in zahlreichen Tabellen Mindestmaße bzw. Mindestanzahlen für Auslauföffnungen, Fütterungs- und Tränkevorrichtungen, Mindeststall- und Auslaufflächen für Legehennen, Junghennen und Mastgeflügel.

Haltungssysteme und Planungsbeispiele werden auf insgesamt zehn Seiten dargestellt für: Junghennenaufzucht in der Voliere und in Bodenhaltung, für Legehennen (Bodenhaltung, Volierenhaltung, mit händischer Eierabnahme, Kleinstall für 200 Hühner) und für Biomasthühner.

Auf den letzten Seiten erfährt man Wichtiges über den Ablauf eines Genehmigungsverfahrens und erhält Kontaktadressen für Beratung.

 

Arbeitsgruppenleitung:
Ing. Max Gala, ARGE Huhn & Co.
Ing. Martin Mayringer, LK OÖ, Abt. Tierproduktion

Autoren:
Ing. Max Gala, ARGE Huhn & Co.
Ing. Martin Mayringer, LK OÖ, Abt. Tierproduktion
Dr. Knut Niebuhr, Veterinärmedizinische Universität Wien

Weitere Arbeitsgruppenmitglieder:
DI Karl Erlach, Bio Austria Niederösterreich / Wien
Ing. Thomas Kerschbaummayr, Bio Austria
Ing. Reinhold Mikota, BIOS
Ing. Wolfgang Pleier, LK Burgenland, Abt. Tierzucht

Redaktionelle Bearbeitung:
DI Dieter Brandl, ÖKL

Gestaltung:
DI Eva-Maria Munduch-Bader, ÖKL

Impressum:
Österreichisches Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL)
Gußhausstraße 6, 040 Wien
Tel.: 01/505 18 91, Fax: 01/505 18 19-16, office@oekl.at, www.oekl.at

Ländliches Fortbildungsinstitut Österreich (LFI-Österreich)
Schauflergasse 6, 1014 Wien
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