LTS 230 Arbeitswissenschaften in Landbau

LTS 230, 2007

Anlässlich des 15. Arbeitswissenschaftliches Seminares des VDI-MEG-Arbeitskreises ‚Arbeitswissenschaften im Landbau‘ an der Universität für Bodenkultur Wien am 5. und 6. März 2007 erschien in der Landtechnischen Schriftenreihe (LTS) des ÖKL ein Tagungsband mit insgesamt 23 Beiträgen des zweitägigen Seminares. Alle 55 Beiträge gibt es auf einer CD-Rom.

Inhaltsverzeichnis LTS 230 [pdf-Datei 370 kB]

Inhaltverzeichnis VDI-Seminar gesamt [pdf-Datei 37 kB]

Die Arbeitsbelastungen in der Landwirtschaft haben sich zwar zunehmend von der körperlichen zur geistigen Belastung verlagert, was zunächst als Arbeitserleichterung angesehen wurde. Mit dem fortlaufenden Größenwachstum der Produktionseinheiten überschreitet die Arbeitsbelastung zunehmend die erträglichen Grenzen und bringt eine Reihe von negativen Folgen mit sich. Die hohen Arbeitskosten zwingen zum Einsatz von immer größeren Maschinen und zu deren Auslastung auf großen Flächen in langen Arbeitszeiten. Der daraus resultierende Forschungsbedarf steht in einem starken Widerspruch zur strukturellen Entwicklung in den Arbeitswissenschaften, wenn auch die Bereitschaft für punktuelle Forschungsförderung wieder etwas zugenommen hat. Der Problemkatalog reicht von der Einführung neuer intelligenter, teurer Techniken und deren effizienter Einfügung in Mechanisierungsketten über Dokumentationserfordernisse für Qualitätssicherung und Fördermaßnahmen bis zur gestiegenen Unfallgefahr als Folge der Belastungen und der schlechteren Übersichtlichkeit der Großmaschinen.

Kosten- und Rationalisierungsdruck verlangen effizient ausgestaltete Arbeitsprozesse. Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien erobern alle Arbeitsbereiche und ermöglichen globalere Wirtschaftsbeziehungen und neue Dokumentationsformen in der Arbeitsplanung.

Die Herausforderungen in der Landwirtschaft werden in der Zukunft weiter zunehmen. Umso wichtiger ist es daher, dass Schlüsseltechnologien laufend implementiert werden, um als Produzent sowie Dienstleistungserbringer konkurrenzfähig zu bleiben. Der Wettlauf zwischen der Einführung arbeitsvereinfachender beziehungsweise arbeitserleichternder Maßnahmen und der Zunahme der Arbeitsbelastungen muss zugunsten der in der Landwirtschaft Tätigen entschieden werden.

Das 15. Arbeitswissenschaftliche Seminar des Arbeitskreises Arbeitswissenschaften im Landbau der Max-Eyth-Gesellschaft Agrartechnik im VDI (VDI-MEG) griff diese Themen auf. Zwei Tage referierten und diskutierten Arbeitswissenschaftler aus 15 Ländern über ihre Forschungsergebnisse und die Wirkungen auf die landwirtschaftliche Praxis. Analysiert wurden einzelne Arbeitsvorgänge hinsichtlich ihres Zeitbedarfs und der Belastung der Arbeitsperson, aber auch Arbeitsketten zum Beispiel im Bereich der Logistik, ganzer Produktionsverfahren oder Aufgaben und der Zeitbedarf in der Leitung landwirtschaftlicher Betriebe werden vorgestellt. Weitere Schwerpunkte waren ergonomische Untersuchungen und Forschungen zu Berufskrankheiten und Unfallverhütung. Die Beiträge aus Österreich erfassen z.B: die Hackgutlogistik, automatische Lenksysteme auf kleinen Flächen, die Arbeitssicherheit in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben sowie das Kindersicherungssystem ‚LISA‘.

(Aus dem Vorwort von Josef Boxberger und Jürgen Frisch)

A4-Format, 23 Beiträge, 160 Seiten, zahlreiche Abbildungen Preis: 15 Euro