ÖKL-Merkblatt 85 Entmistungsverfahren in Schweineställen
< Nicht mehr gültig >
1. Auflage 2008, 12 Seiten, farbig, Preis: Euro 7,00
Die Stallhaltung von Rindern und Schweinen auf begrenzten Flächen führt dazu, dass in den Ställen große Mengen von Ausscheidungen anfallen. Mit der Entwicklung hin zu größeren Tierbeständen haben sich zwei Formen von weitgehend mechanisierten bzw. selbständigen Entmistungssystemen in Ställen entwickelt. Auf der einen Seite steht die Erzeugung von Festmist, der ein Gemisch aus Kot, Harn und Einstreumaterialien (z.B. Stroh) darstellt. Dem gegenüber stehen die Flüssigmistsysteme. Hier wird in Haltungssystemen mit geringem Stroheinsatz bis zu strohlosen Haltungssystemen ein Gemisch aus Kot und Harn – die Gülle – erzeugt.
Ziele eines effizienten Entmistungssystems sind:
- Entlastung der/des Landwirtin/Landwirts bei der täglichen Arbeit
- Verbesserung der Haltungsbedingungen (Tiergesundheit, Stallklima)
- Schutz der Bausubstanz
- Reduzieren von Nährstoffverlusten beim Transport und der Lagerung
- Reduzieren von gasförmigen Emissionen in die Atmosphäre
- Verhinderung des unkontrollierten Eintrags fester und flüssiger Bestandteile in die Umwelt, in Gewässer und in den Untergrund
Bei bzw. bereits vor der Planung ist die Wahl für ein Entmistungssystem zu treffen!
Inhalt:
Im ÖKL-Merkblatt Nr. 85 finden Sie ausgewählte Rechtsvorschriften und Normen sowie Sicherheitshinweise (Gasverschluss, Seileinlaufschutz, Steuerung, Betriebsanleitung, Elektroschutz).
Der Hauptteil widmet sich den Arten der Entmistung. Bei Kanalentmistungssystemen unterscheidet man beim Anstauverfahren das praxiserprobte und weit verbreitete Stauverfahren, das Wechselstauverfahren, das Rohrentmistungssystem, den Halbschalen-/Rinnenkanal und das Wannensystem. Um im Bedarfsfall den Kanal mit Flüssigmist aus dem Lager zu spülen, kann man eine Spüleinrichtung vorsehen. Güllekeller kommen hauptsächlich im Bereich von Außenklimaställen und Ausläufen zur Anwendung. Kennzeichen dieses Systems sind die Verbindung sämtlicher Kanäle zu einem endlosen Slalomsystem und die Verwendung als mehrmonatiges Güllelager.
Die händische Entmistung ist arbeitsintensiv, wirkungsvoll und kostengünstig, als alleiniges Entmistungsverfahren ist sie aber nur in Kleinbeständen empfehlenswert.
Eine mechanische Entmistung von Schweineställen ist sowohl mit stationären als auch mit mobilen Entmistungsgeräten möglich. Mit jeder der beiden Grundformen ist die Erzeugung von Flüssig- als auch von Festmist und Jauche möglich. Man unterscheidet die Unterflurentmistung (Schubstangen- oder Schrapperentmistung) und die Oberflächenentmistung. Die flexiblen mobilen Verfahren funktionieren mit Front- und Heckschieber bzw. -schaufeln; beim Einsatz eines Pendel- oder Faltschiebers müssen die Tiere weggesperrt werden oder man muss die Schieberfahrt steuerungstechnisch über eine Tot-Mann-Schaltung beobachten. Für die Weiterbeförderungseinrichtungen für Flüssig- und Festmist werden im Merkblatt ebenfalls mögliche Varianten vorgestellt: Kanalverschluss- und Abflusssysteme, Vorgrube und Hochförderer.
Die genannten Systeme sind mit systematischen Zeichnungen dargestellt, Vor- und Nachteile und bevorzugte Einsatzmöglichkeiten werden erklärt.