ÖKL-Merkblatt 97 Schaffung von Auslaufflächen bei Anbindehaltung

<<< nicht mehr gültig >>>

2. Auflage 2018
12 Seiten, farbig, Skizzen, Tabellen und Abbildungen
Preis: 7 Euro (exkl. Versandkosten)
Zu bestellen unter 01/505 18 91 oder office@oekl.at oder im ÖKL-Webshop

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Ziel dieses Merkblattes ist, Empfehlungen zur Errichtung und zum Betrieb von Ausläufen zu geben und Lösungen aufzuzeigen, wie die Rechtsvorschriften bei dauernder Anbindehaltung umgesetzt werden können.

Beim Fehlen von Weidegang muss ein Auslauf ermöglicht werden. Alternativ zur Errichtung eines Auslaufs soll auch ein Umbau auf einen Laufstall in Erwägung gezogen werden.

Angebunden gehaltenem Rindvieh (Jung- und Mastvieh, Kalbinnen, Kühe, Zuchtstiere) muss mindestens an 90 Tagen im Jahr eine geeignete Be­wegungsmöglichkeit wie Auslauf, Weide oder temporäre Laufstallhaltung gewährt werden (ausgenommen sind Kälber bis zu einem Alter von 6 Monaten, die ohnehin nicht angebunden gehalten werden dürfen und ab einem Alter von 8 Wochen in Gruppen zu halten sind). Die tiergerechteste und von der Nutzung des Auslaufs her einfachste Lösung ist die Laufstallhaltung mit Weideperioden.

Eine regelmäßige Bewegungsmöglichkeit fördert nachhaltig die Gesundheit der Tiere, die Fruchtbarkeit und Stoffwechselvorgänge. Der Aufenthalt im Freien bietet Außenklimareize, die ebenfalls Stoffwechselvorgänge anregen. Ausreichend Licht und frische Luft, aber auch Wind und Regen, tragen zur Stärkung der Abwehrkräfte und zur Gesund­erhaltung bei. Die meisten positive Effekte stellen sich bei regelmäßiger, d.h. täglicher Nutzung von Weiden und Ausläufen ein. So konnte gezeigt werden, dass Sprunggelenksschäden, verursacht durch unsachgemäße Standplätze, bei Weidehaltung und Auslauf schneller abheilen als ohne Bewegungsmöglichkeit. Deshalb ist bei der Anbindehaltung für die Tiere ein täglicher Zugang zu einer geeigneten Bewegungsmöglichkeit sehr zu empfehlen.

Der Anbindestall ist zusammen mit den Auslauf­flächen als Einheit zu sehen: Je häufiger und regel­mäßiger der Auslauf zur Verfügung gestellt wird, desto besser gewöhnen sich die Rinder daran; der Arbeitsablauf gestaltet sich einfacher und das Unfall­risiko wird bei entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen geringer. Zugleich lassen sich in der Zeit, in der die Tiere draußen sind, im Stall notwendige Reinigungs- und Vorbereitungsarbeiten zur Fütterung besser ausführen.

Foto oben: LK NÖ, Foto unten: Troxler

Inhalt:
1. Vorbemerkungen
2. Ausgewählte Rechtsvorschriften und Normen
3. Definitionen
4. Bauliche Anforderungen
5. Umgang mit den Tieren (Anregungen)

Verfasser: ÖKL-Arbeitskreis Landwirtschaftsbau
Obmann: MR DI Manfred Watzinger (BMNT)
Arbeitsgruppe: Mag. Vitus Lenz (LK OÖ), Dr. Elfriede Ofner-Schröck (HBLFA Raumberg-Gumpenstein), Ing. Josef Rechberger (LK NÖ), Bmst. Ing. Anton Schmid (LK Salzburg), DI Andreas Weratschnig (LK Vorarlberg), DI Josef Wörndl (Amt der Salzburger Landesregierung)
Arbeitsgruppenleitung der 1. Auflage: Em. Univ. Prof. Dr. Josef Troxler (Vet. Med. Universität Wien)