Land & Raum 3 2015 Landwirtschaft. Ein Lebensweg.

Land & Raum 3 2015 LW Ein LebenswegDie Herbstausgabe von Land & Raum widmet sich dem Thema „Landwirtschaft. Ein Lebensweg.“ Auf 36 Seiten sind dazu neun Beiträge zusammengestellt, vier davon sind sehr persönliche Geschichten von Landwirten bzw. Landwirtinnen.

Zum Beispiel öffnet ein junger Landwirt die Türe zu seinem Bauernhof mit dem Satz: „Landwirt zu sein ist der schönste Beruf, den es gibt.“ Der Hofleiter des Familienbetriebes mit Milchviehhaltung ist mit Herz und Seele in seiner Berufung seit Kindesbeinen aktiv. Sein BOKU-Studium hat ihm in den Bereichen Direktvermarktung und Marketing wichtige Möglichkeiten aufgezeigt, die er ambitioniert nun auch im Hofladen umsetzt.

Eine junge Frau zeigt uns den mutigen Quereinstieg einer freiberuflichen Wissenschaftlerin in die Landwirtschaft und stellt dabei die kritische Frage in den Raum: Perspektive oder Sackgasse? Vier Erwachsene und zwei Kinder sind in das Projekt mit Fokus auf Gemüse- und Kräuteranbau integriert.

Der Leiter eines Schweinemastbetriebes eröffnet seinen Beitrag über den Familienbetrieb mit den positiven Grundsatzgedanken der fünfköpfigen Familie und fragt konstruktiv: Was müssen wir tun, damit es funktioniert? Anstatt zu jammern. Internationale persönliche Erfahrungen, eine weltoffene Grundeinstellung und ein offener Hof bieten hier auch eine neue Sicht auf die Schweinemast.

Dann werden die LeserInnen zu einer Führung durch den Sturm-Archehof und die Knopfmachstube eingeladen. Eine engagierte Quereinsteigerfamilie wählt bewusst das Bauernleben in kleinstrukturierter Landwirtschaftsform, mit seltenen Haustierrassen und einer gesunden Portion Bildungstourismus als quasi Selbstversorger.

Leopold Kirner von der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik Wien beschäftigt sich in seinem Beitrag mit dem „Betrieblichen Wachstum: Chancen und Risiken am Beispiel der Milchviehhaltung.“ Dabei werden wirtschaftliche Überlegungen, technologische Fortschritte und die Agrarpolitik als möglicher Auslöser für Wachstum sowie die Frage nach Arbeit und Lebensqualität behandelt.

Josef Hambrusch, Christoph Tribl und Karin Heinschink zeigen anhand von Beispielen auf, dass strukturiertes betriebliches Risikomanagement in der Landwirtschaft erfolgreich hilft und unterstützt, um Unsicherheiten zu begegnen. Und Erika Quendler, Thomas Resl und Martin Brückler von der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft beschäftigen sich mit der Möglichkeit einer außerfamiliären Hofübergabe als Alternative bei fehlender Nachfolge, die bei den untersuchten Höfen derzeit bei zwei Prozent liegt.

Arthur Spieglers Beitrag aus dem Blickwinkel eines versierten Geographen mit dem Titel „Landwirtschaft schafft Landschaft“ regt an, sich bewusster mit den sich laufend verändernden vielfältigen Kultur-Landschaften sowie dem „schaffen“ als stete Veränderung der Landschaft auseinanderzusetzen.

Gudrun Schindler, Geschäftsführerin des BOKU-Alumnidachverbandes, gibt im Interview Einblicke in die Universität des Lebens und beschreibt, was diese den jungen Menschen mit auf den persönlichen Weg in die Landwirtschaft gibt.

(Aus dem Editorial von Brigitte Macaria, Redaktionsmitglied)