Ganz im Sinne der UNO, die das Jahr 2017 zum Jahr des Nachhaltigen Tourismus für Entwicklung ausgerufen hat, widmen wir die Sommerausgabe von Land & Raum dem Nachhaltigen Tourismus und stellen unterschiedliche Ansätze vor.
36 Seiten, 10 Beiträge mit zahlreichen positiven Beispielen
Preis pro Heft 5 Euro, zu bestellen im ÖKL unter 01/5051891 oder per mail an office@oekl.at
Die globalen Ziele (siehe Kasten rechts) scheinen im Vergleich zu den österreichischen Dimensionen vielleicht etwas „hochtrabend“, doch eigentlich kann es auch in unserem kleinen Land um nichts anderes gehen als um ein gesundes und friedliches Leben. Da der Tourismus in Österreich ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und ein relevanter „Arbeitgeber“ ist, ist es naheliegend, diesen als positiven und wohlstandsfördernden Motor so zu gestalten, dass er sich nicht seiner eigenen Grundlagen beraubt, nämlich: eine gesunde Umwelt, eine vielfältige Kulturlandschaft, sozialer Friede, eine offene Gesellschaft und eine farbenfrohe, lebendige Kultur.
Vor die guten Beispiele hat das Redaktionsteam wie immer einige grundsätzliche Texte gestellt, wie z.B. den von Cornelia Kühhas der „Naturfreunde Internationale“. Er macht uns u.a. mit der „Berlin-Deklaration“ bekannt, die einen Wandel hin zu einem fairen, nachhaltigen Tourismus fordert.
Den Schritt nach Österreich macht das Autorinnenteam Holzer, Kreuzpointner und Zehetgruber und beleuchtet die Ziele und Initiativen des „Ministeriums für ein lebenswertes Österreich“ (bekannter als Landwirtschafts- und Umweltministerium). Ein Beispiel ist das Programm klimaaktiv, das umweltfreundliche Mobilitätsprojekte fördert.
Otto Fichtl geht mit dem Beitrag „Elf Schritte zur Nachhaltigkeit“ in die zum größten Teil „stofflichen“ Details, gibt alternative Handlungsanleitungen und beschreibt vorbildliche Tourismusbetriebe, die Wasser und Energie sparen, Abfall vermeiden, natürliche Materialien für die Einrichtung verwenden u.v.m.; nicht zu vergessen regionale und biologische Lebensmittel. Die Besten erhalten das Österreichische Umweltzeichen für Tourismus!
Josef Essl, CIPRA Österreich, beschreibt den Alpenraum als nicht nur älteste, sondern auch problematische Tourismusdestination, gibt uns aber auch einige sehr positive Beispiele. Außerdem erklärt er uns die Alpenkonvention, ein verbindliches Vertrags- und Regelwerk zur nachhaltigen Entwicklung des Alpentourismus.
Vier Beiträge mit nachhaltigen Beispielen
Roland Kals portraitiert die „Bergsteigerdörfer“, konzipiert im Jahr 2005 vom Österreichischen Alpenverein, als sanften und qualitätsvollen Gegenpol zum alpinen „Wettlauf“. Einzigartige Initiativen sind z.B. die „Schule der Alm“ oder das „Alpine Philosophicum“.
Cornelia Reitner erzählt uns von den Nationalpark Höfen im Ennstal in Oberösterreich, wo sich zehn Urlaub am Bauernhof-Betriebe zusammengetan haben und mit dem Prädikat „Nationalpark“ den Gästen signalisieren: Hier seid Ihr im Nationalpark Kalkalpen, auf unseren Bauernhöfen könnt Ihr Naturverbundenheit ganz besonders erleben!
Dann werfen wir einen Blick auf das südtiroler Zertifikat „Roter Hahn“, der an Bauernhöfe oder -schänken vergeben wird, die ihren Gästen ganz besonders viele regionale, bäuerliche Produkte kredenzen. Eine eigene Auszeichnung gibt es für Handwerksprodukte, z.B. Filzhüte, Unikate, deren Ausgangsmaterialien zu 100 Prozent auf einem Südtiroler Bauernhof gewachsen sind.
Wie praktisch und „cool“ sanfte Mobilität sein kann, können wir uns in Werfenweng anschauen! Entweder man kommt mit der Bahn und wird abgeholt oder man reist mit dem eigenen Auto an und darf den Schlüssel dann gleich abgeben. Denn in Werfenweng braucht man kein Auto, dafür sorgt ein gut ausgeklügeltes System von alternativen Verkehrsmitteln!
Zuletzt geht es in die Mongolei und Franz Greif geht der Frage nach, ob und wie sanft der Tourismus dort, weit im Osten, ist.
(Editorial von Eva-Maria Munduch-Bader)
INHALT:
Tourismus für eine nachhaltige Entwicklung
Cornelia Kühhas
Das Internationale Jahr des nachhaltigen Tourismus: die Initiativen des Ministeriums für ein lebenswertes Österreich
Veronika Holzer, Elvira Kreuzpointner und Christine Zehetgruber
Elf Schritte zur gelebten Nachhaltigkeit
Otto Fichtl
Die Alpenkonvention als Gestaltungsinstrument für einen nachhaltigen Tourismus in den Alpen
Josef Essl
Erlebbare Authentizität – die Bergsteigerdörfer im Jahr des Nachhaltigen Tourismus
Roland Kals
Die Nationalpark Höfe im oberösterreichischen Ennstal
Cornelia Reitner
„Roter Hahn“ – Nachhaltiges Bauernhoferlebnis hoch vier
Südtiroler Bauernbund
Die historische Kleinstadt Zell am See stemmte den Städtetag 2017 mit Bravour
Brigitte Macaria
Traditionell, malerisch und am Puls der Zeit: Werfenweng – Modellort für sanfte Mobilität
Tourismusverband Werfenweng
Die Mongolei – ein „sanftes“ Reiseziel?
Franz Greif