Beschreibung
40 Seiten, 14 Beiträge
Land & Raum im Herbst sagt: „Vielfalt lohnt sich!“
Vielfalt ist das Vorhandensein und die Fülle von unterschiedlichen Denk- und Sichtweisen, Erscheinungsformen, Arten, Lebensräumen etc. Vielfalt ist das Gegenteil von Einfalt, Monotonie und Einfallslosigkeit. In 14 Beiträgen geht es in der Herbstausgabe von Land & Raum um die Biodiversität vor allem in der Landwirtschaft (u.a. Projekt „Vielfalt auf meinem Betrieb“), aber auch in der Forstwirtschaft, in der Baukultur oder in unseren Landschaften.
Zum Beispiel erzählt eine Bäuerin, dass sie alleine in ihrem 60m2 großen Garten 58 verschiedene Blühpflanzen hat, die wiederum unzählige Insekten anziehen. Es berichtet Pater Michael vom Stift Altenburg von einem Waldprojekt, in dem Eichelhäher und Eichhörnchen gezielt angelockt werden, um Eichen- und Buchensamen in den Wald zu bringen, damit der Naturverjüngung „nachgeholfen“ wird. Von der ARCHE NOAH erfährt man, dass das „Samenarchiv“ in Schiltern rund 5.500 Samen von Kulturpflanzen umfasst. Man liest außerdem Interessantes über ein Bodengesundheitsprojekt der Stiegl-Brauerei, über die Initiative „Ordentlich! Schlampert.“ und vieles mehr.
Im Detail:
Dem Thema „Vielfalt“ nähern sich die Beiträge auf dreifache Weise:
Eingangs durch drei Grundsatzbeiträge, warum sich Vielfalt eigentlich lohnt (Steurer, Wanninger), wie sie durch ein Diversitätsmonitoring zweckdienlich dokumentiert wird (Priebernig) und welche Schwierigkeiten „Vielfalt in der Praxis“ beinhalten kann (Maurer).
Sodann durch sieben Beispiele, die für die thematische Bandbreite des Begriffs Vielfalt stehen; sie beziehen sich auf neue Formen des (schon erprobten) Randstreifenprogramms (Reschenhofer, Steiner), auf die Bedeutung der Artendiversität im Wald (Pater Michael), auf die Kombinierbarkeit von Biodiversität und Intensivproduktion (Familie Oberleitner), auf die enorme Bedeutung der Pflege und Erhaltung pflanzlicher Genreserven (Gillinger, Schrefel) oder auf die Haltung und Züchtung seltener Nutztierrassen (Soritz). Es gehört aber auch die Vielfalt der Baukultur zum ländlichen Raum (Gruber, Wallner), heute durch immer mehr Best-Practice-Beispiele repräsentiert. Und dann noch die Initiative des ÖKL „AfterWork am Bauernhof“ (Zipper), die unmittelbar die interessierte Öffentlichkeit anspricht und „echte Landwirtschaft zum Angreifen“ vermitteln will.
Als Abschluss bringen vier Beiträge spezifische Ergebnisse, die den ökologisch-protektiven Charakter von Vielfalt wiedergeben sollen. Es sind dies die Wirkungen von Blühstreifen durch die Erhaltung der Nahrungsgrundlage von (Wild-)Bienen (Haslgrübler), die Bedeutung des Flächenmanagements eines Bauernhofs für die ihn umgebende Vogelwelt (Wirtitsch) und schließlich auch, welche Folgen Biodiversität im Boden zeitigt, oder eben nicht, wenn sie fehlt (Fink). Den Schlusspunkt bildet die Deutung landschaftlicher Vielfalt als Grundlage eines gesunden Naturhaushalts und zugleich eines psychologischen Bedürfnisses des Menschen (Frohmann).
(U.a. aus dem Editorial von Franz Greif)
Inhalt:
Vielfalt lohnt sich – warum eigentlich?
Barbara Steurer und Klaus Wanninger
Wie ich zur Biodiversitätsvermittlerin wurde …
Isa Priebernig
Ordentlich! Schlampert.
Johannes Maurer
Ackerwildkräuter und Muttertagswiese am Stiegl-Gut
Johann Reschenhofer und Konrad Steiner
Diversität – Unterschiedlichkeit
Pater Michael
„Vielfalter-Betrieb“ Oberleitner
Martina und Anton Oberleitner
Der Kulturpflanzenschutz der Arche Noah
Johanna Gillinger und Christian Schrefel
Der Biosphärehof Tabakscheucher auf der Koralm
Barbara Soritz
Baukultur am Land – mehr als nur Baumaschinen
Roland Gruber und Roland Wallner
AfterWork am Bauernhof – Let´s go!
Kornelia Zipper
Rund 300 Kilometer Nahrungsgrundlage für Bienen in OÖ
Petra Haslgrübler
Die Vogelwelt rund um den landwirtschaftlichen Betrieb
Michael Wirtitsch
Biodiversität im Boden
Daniel Fink
Landschaftliche Vielfalt wahrnehmen
Erwin Frohmann