Zweitägiges Seminar Technik und Tipps für den modernen Ackerbau
Am 23. und 24.Juni 2009 fand in Wieselburg das gemeinsam von der Hochschule für Agar- und Umweltpädagogik und ÖKL veranstaltete Fachseminar Technik und Tipps für den modernen Ackerbau statt.
Der tiefgründige Standort der Bundesversuchswirtschaft verfügt über ein hohes natürliches Potential. Der Spaten sollte öfter zur Beurteilung der physikalischen Bodeneigenschaften verwendet werden.
Die gute Beurteilung des Seminars zeigt, dass mit Technik und Tipps für den modernen Ackerbau offenbar ein Thema gewählt worden war, das die Berater und Praktiker gleichermaßen interessiert, vor allem aber, dass der Komplex richtig aufbereitet worden war und das Seminar als Erfolg gewertet werden darf.
Knapp über 40 Teilnehmer haben das dichte Programm durch Fragen und persönliche Erfahrungsberichte bereichert. Wenn diese von Jahresniederschlägen von 450 bis über 1000 mm auf ihren Betrieben sprachen, wird klar dass alle Ackerbauregionen vertreten waren. Die Themenfolge war dem ackerbaulichen Jahresablauf angepasst und begann mit der Stoppelbearbeitung und gleich hier zeigte der Agrarberater Rolf Klingel anhand konkreter Ergebnisse, dass diese entgegen fester Meinungen nicht immer möglichst flach zu erfolgen hat, sondern die Arbeitstiefe so gewählt werden muss, dass die wechselnde Strohmenge mit genügend Boden gemischt wird. Gleich darauf wurde, zumindest indirekt, der Flügelschar- und Kurzgrubber als ‚die‘ Geräte der Wahl in Frage gestellt. ‚Wer vor 20 Jahren keine Spatenrollegge hatte, war kein Bauer, aber wer spricht heute noch davon?‘, so Klingel. Dem Bereich der Tipps zuzuordnen ist der Hinweis, dass mit der Fahrgeschwindigkeit die Eindringtiefe, aber auch der Winkel der der Spritzmittelapplikation verändert werden kann. Mit immer höherer Geschwindigkeit sinkt der Zeitaufwand, aber der Ertrag kann überproportional abnehmen. Generell verlangt die pneumatische Technik hinsichtlich der Dosierung einige Aufmerksamkeit. Beim Mineraldüngerstreuen reagiert die moderne Automatik auf steigende Geschwindigkeit bei konstanter Zapfwellendrehzahl mit höheren Einzelmengen auf die Streuschaufeln, womit sich aber das Streubild ändert, es sei denn, es wird auch der Aufgabepunkt modifiziert.
… a tribute to Justus v. Liebig: ‚Wer dort, wo bisher ein Halm wuchs, deren zwei wachsen lässt, hat für die Menschheit …‘
Analoge Tipps gab es für jeden Arbeitsschritt im Jahreslauf mit Ausnahme des Dreschens: Dazu hatte das ÖKL bereits im Vorjahr eine eigene Veranstaltung abgehalten.
(Gebhard Aschenbrenner, ÖKL)