Freilichtmuseen

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L/R 2020/1

Die Frühlingsausgabe 2020 legt den Schwerpunkt diesmal auf die Freilichtmuseen – vom Leben in früheren Zeiten!

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Beschreibung

Die Frühlingsausgabe von Land & Raum ist fertig! Der Schwerpunkt liegt diesmal auf den Freilichtmuseen – vom Leben in früheren Zeiten!

Freilichtmuseen zählen seit rund 130 Jahren zu den beliebtesten Museen und ermöglichen Besucherinnen und Besuchern eine Art „Zeitreise für alle Sinne mit edukativem Mehrwert“. – Dieser Satz von Veronika Plöckinger-Walenta leitet hervorragend in unser Thema der Frühlingsausgabe von Land & Raum ein. Es geht um oft schon fast verschwundene, aber noch nicht vergessene Welten, um das ländliche und bäuerliche Leben in früheren Zeiten, um historische Gebäude, Geräte und Gewänder, aber auch um das Dorfleben, um Gewohnheiten und den meist sehr harten Arbeits­alltag.
Nach dem einleitenden Beitrag der oben genannten Expertin, der den Ursprung der Freilichtmuseen Ende des 19. Jahrhunderts in Skandinavien, deren Entwicklung und deren Hauptaufgaben beleuchtet, stellen wir fünf Freilichtmuseen in Österreich und eines in der Schweiz vor. Weiters bieten wir einen Beitrag über den privaten Schoberhof mit offenen Türen und einen über grenzüberschreitende Kulturgüter mit Schwerpunkt Kozolci, markante Heurechen, die in Kärnten „Käsn“ genannt werden.

Das Freilichtmuseum Stübing in der Steiermark zählt sicherlich zu den bekanntesten. Im „Tal der Geschichte(n)“ sind hundert historische Bauten aus allen Bundesländern und aus sechs Jahrhunderten zu sehen, eingebettet in ein riesengroßes Naturschutzgebiet. Zu den Highlights gehören die Waldsiedlung, die das sehr ärmliche Leben der Holzknechte und Köhler zeigt, die fünf Getreidemühlen oder das historische Sägewerk.

In Kramsach lädt das Museum Tiroler Bauernhöfe die neugierigen Besucherinnen und Besucher ein, sich die Gebäude aus den verschiedenen Talschaften Tirols anzusehen. Die „Museumsmaus“ hilft mit, gemeinsam mit Kindern spielerisch die Uhr zurückzudrehen. Die Veranschaulichung der alten Brandenburger Holztrift, einer der größten in Mitteleuropa, macht den Transport tonnenschwerer Holzstämme über das Wasser nachvollziehbar.

Das Besondere am Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain ist nicht nur das Bewahren historischer Anlagen auf immerhin 50 ha Museumsareal, sondern auch das Nachdenken über die Zukunft. Was soll der Nachwelt erhalten werden und wie? Welche gesellschaftlichen Entwicklungen beeinflussen das Museum? Ein neues Besucher­zentrum soll ein Zeichen für die Offen­heit sein, Bibliothek und Archive sollen transparenter und zugänglicher werden.

Das Museumsdorf Niedersulz lädt zu einem Spaziergang in ein typi­sches Weinviertler Dorf ein, Blumen- und Kräutergärten sowie 400 alte Obstbaumsorten machen das Gelände besonders ansprechend und bunt. KulturvermittlerInnen und HandwerkerInnen zeigen an Themen­tagen das dörfliche Leben anno dazumal.

Auch im Dorfmuseum Mönchhof im Burgenland – hier gibt es sogar eine Kirche! – kann man in die Häuser eintreten und Volkskultur pur erleben. Entstanden ist die Anlage aus einer kleinen Privatsammlung, heute stehen dort 35 Häuser, die alle aus dem Heideboden, dem „Hoadboden“ im Seewinkel des Neusiedler Sees, stammen.

Ein Beispiel aus der Schweiz stellen wir ebenfalls vor, das Freilichtmuseum Ballenberg östlich des Brienzersees. Neben den über 100 baulichen Objekten, für die man schon einen ganzen Tag einplanen soll, trifft man hier auch auf alte Nutztierrassen. Das Thema Brot wird großgeschrieben, zurückzuführen u.a. auf die Kooperation mit der Stiftung Brotkultur Schweiz. In der Bäckerei werden 22.000 Holz­ofenbrote im Jahr gebacken und verkauft. Ebenso können die in der Hutmacherwerkstatt hergestellten Hüte erworben werden!

In den roten Kästen können Sie zu jedem Freilichtmuseum die Öffnungszeiten und den Veranstaltungskalender nachlesen. Es gibt viele Feste und Themenschwerpunkte, Handwerkertage, Musik- und Literaturveranstaltungen, besondere Programme für Kinder und SchülerInnen sowie auch Kurse, so zum Beispiel zur Errichtung von Trocken­steinmauern oder zum Löffel­schnitzen.
Leider müssen wir darauf hin­weisen, dass die Termine der Eröffnungsfeiern und Veranstaltungen mit Rücksicht auf die aktuellen Entwicklungen zu sehen sind. Bitte informieren Sie sich direkt bei den Freilichtmuseen, z.B. auf den Webseiten, die insgesamt sehr zu empfehlen sind!
(Editorial von Eva-Maria Munduch-Bader)

Inhaltsverzeichnis:

Geschichte, Entwicklung und Aufgaben von Freilichtmuseen in Europa
Veronika Plöckinger-Walenta
Zeitzeugen eines zeitlosen Wissens im Freilichtmuseum Stübing
Egbert Pöttler
Museum Tiroler Bauernhöfe in Kramsach – ein spannender Ausflug in die Vergangenheit
Gabriele Grießenböck
Kozolci und andere grenzüberschreitende Kulturgüter
Arthur Spiegler
„Museum, das sind wir alle!“ – ein Blick in das Salzburger Freilichtmuseum, Großgmain
Brigitte K. Macaria im Gespräch mit Michael Weese
Weinviertler Museumsdorf Niedersulz
Veronika Plöckinger-Walenta
Der Schoberhof in Großriedenthal
Franz und Gerhild Perlaki
Dorfmuseum Mönchhof – gelebte Tradition
Dorfmuseum Mönchhof
Ballenberg: An uns kommen Sie nicht vorbei!
Brigitte K. Macaria