Beschreibung
Die Winterausgabe von Land & Raum steht ganz im Zeichen von Kunst und Kultur im ländlichen Raum!
Auf 40 Seiten gibt es folgende Beiträge:
Tourismus und Kultur im ländlichen Raum
Elisabeth Köstinger
# Kunstverein Eisenstadt # Einen Besuch wert
Peter Menasse
Kultur braucht Boden: das Kunstprojekt „Würmlas Wände“
Brigitte Rametsteiner
Musik in Schönbach
Franz Greif
„Kultur.pflanzen“ – Theaterpädagogik am Bauernhof
Brigitte Rametsteiner
Kulturvermittlung: eine Brücke zwischen kulturellem Erbe und Publikum
Helga Steinacher
Natur und Landwirtschaft – Quellen für meine künstlerische Inspiration
Karin Mosshammer
Entwicklungspotentiale der Kunst in ländlichen Regionen
Michael Groier, Karin Heinschink, Ingrid Machold, Georg Wiesinger
ART HOUSE PROJECT
Nora Demattio und Thomas Sailer
„DorfUni“ – ein neuer Bildungsansatz im ländlichen Raum
Brigitte K. Macaria im Gespräch mit Franz Nahrada
Das FAQ Bregenzerwald – ein Forum mit Festivalcharakter
Kornelia Zipper
Das Kultur- und Handwerkshaus in Ferlach
Monika Pegam, Susanne Aigner und Britt Egger
Bauen ist Kultur und schafft Raum für Kultur
Elsa Brunner
Über pannonische Baukultur & das Streckhof-Institut
Brigitte K. Macaria im Gespräch mit Klaus-Jürgen Bauer
Die Arbeitsgemeinschaft Ländlicher Raum
Franz Greif
EDITORIAL von Barbara Steurer
Es ist die Hoffnung, die den schiffbrüchigen Matrosen mitten im Meer veranlasst, mit seinen Armen zu rudern, obwohl kein Land in Sicht ist.“ Diese Erkenntnis hatte der römische Dichter Ovid zu Zeiten Christi Geburt und sie ist aktueller denn je.
Gerade in dieser schwierigen und unsicheren Zeit ist es wichtig, darauf zu vertrauen, dass wir schon bald wieder sicheres Land unter unseren Füßen verspüren, das Leben gemeinsam mit der Familie und unseren Freunden genießen und den neuen, kalten Begriff des „social distancing“ wieder vergessen werden.
Ganz genau in diesem Sinn ist auch die vorliegende Nummer mit dem Schwerpunkt „Kunst und Kultur im ländlichen Raum“ zu verstehen. Sie soll aufmerksam machen auf die zahlreichen kulturellen Aktivitäten, die der ländliche Raum anbietet und die wir dann – nach der hoffentlich bald überstandenen Krise – wieder uneingeschränkt und ohne Sicherheitsabstand „konsumieren“ dürfen, wie es uns die lebendigen Abbildungen in diesem Heft vorzeigen.
Im Einleitungsartikel spricht Bundesministerin Elisabeth Köstinger über die enge Verbindung zwischen Landwirtschaft, Tourismus und Kultur und der gesellschaftlichen und touristischen Bedeutung, welche alte und neue Kulturinitiativen, die Kulinarik sowie die zahlreichen kleineren und größeren kulturellen Veranstaltungen im ländlichen Raum haben.
Kunst kann es nie genug geben“, davon sind nicht nur der Kulturverein Eisenstadt sowie die engagierten Betreiber des ebenfalls in Eisenstadt gelegenen „Art House Projects“ überzeugt, auch in den Beiträgen von Brigitte Rametsteiner über „Würmlas Wände 2019“ sowie das „Kunst.projekt zur Theaterpädagogik am Bauernhof“ kommt dies klar zum Ausdruck.
Damit Kunst und Kultur vom Publikum verstanden und angenommen werden, ist es jedoch auch wichtig, die Botschaften entsprechend zu transportieren. Dafür gibt es in Niederösterreich den Lehrgang der Kulturvermittlung, über den Helga Steinbacher berichtet. Welche künstlerischen Inspirationen die Natur bietet, zeigt uns Karin Mosshammer. Als Landwirtin und Kunstfotografin macht sie die Artenvielfalt in der Kulturlandschaft zum Thema ihrer ausdrucksstarken Bilder.
Kunst ist das Herz unserer Gesellschaft, bewegt sie uns, so bewegen wir uns“ steht am Beginn des Artikels von Michael Groier et.al. zu einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft. U.a. soll dabei untersucht werden, ob künstlerische Projekte im ländlichen Raum einen Einfluss auf die Stabilisierung regionaler Strukturen haben.
Ein gelebtes Beispiel dafür ist das „Kultur- und Handwerkshaus Ferlach“, bei dem nicht nur alte Baukultur wieder in Wert gesetzt wurde, sondern welches einen kommunikativen Raum bietet, in dem Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenkommen, um alte Kulturtechniken, wie etwa das Spinnen und Färben von Wolle, wiederzubeleben, um so gemeinschaftlich „Neues erfahren und weitergeben“ zu können.
Ganz gleich, welche der zahlreichen in diesem Heft beschriebenen künstlerischen und kulturellen Aktivitäten, die im ländlichen Raum stattfinden, man betrachtet: Überall kommt klar zum Ausdruck, dass dabei der Mensch und seine Interaktionen mit anderen Menschen im Mittelpunkt stehen – und zwar in erster Linie analog und nicht digital.
Beginnen wir also alle gemeinsam, fest mit den Armen zu rudern, in der Überzeugung, dass das Land nicht mehr fern ist! Im Namen der Redaktion von Land und Raum wünsche ich Ihnen ein schönes, besinnliches und hoffnungsvolles Weihnachtsfest und das Allerbeste für 2021!