Natura 2000

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L/R 2012/3

Kategorie:

Beschreibung

Herbstausgabe 2012 zum Thema Natura 2000

32 Seiten, farbig, Preis: Euro 3,65
Bestellungen unter 01/5051891 oder office@oekl.at

img_LR 2012 3 Cover:

Editorial

Mit dem EU-Beitritt hat sich die Republik Österreich dazu verpflichtet, die Fauna-Flora-Habitat- und Vogelschutz-Richtlinien umzusetzen und entsprechend Gebiete für das europäische Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 zu deklarieren. Ein aktuelles und kein einfaches Thema! Abseits von hitzigen Debatten über Schattenlisten, gegenseitigen Schuldzuweisungen und Drohungen beleuchtet die vorliegende Ausgabe von Land & Raum das Thema Natura 2000 aus unterschiedlichen Sichtweisen und stellt einige Beispiele vor.

Thomas Ellmauer führt uns in die Geschichte und die Grundlagen des EU-Naturschutzrechtes ein, bringt uns den aktuellen Stand der Gebiete, der Budgetierung und des Erhaltungszustandes in Österreich näher und geht unter anderem auf unterschiedliche Trends innerhalb und außerhalb von Natura 2000-Gebieten und damit auf die Wirksamkeit der Richtlinien ein. Viele Zahlen, einige Diagramme und eine Österreichkarte geben umfassende Auskunft als Einstieg in das Thema Natura 2000.

Wolfgang Suske stellt die Frage, ob sich denn in der Landschaft etwas verändert habe und vergleicht die frühere Naturschutzpolitik mit Salamitaktik. Was geht noch, Stück für Stück, schleichend …? Die Naturschutzrichtlinien haben dem ein Ende gesetzt, ein Feldhamster kann einen Autobahnbau verhindern √ was natürlich leicht auf Unverständnis stoßen kann. Insgesamt schließt Suske mit der Einschätzung, dass der Schutz der Natur heute ernster genommen wird.

Bettina Riedmann und Hans Kordina fragen, ob Natura 2000 automatisch Hindernis für fast jede Raumnutzung ist. Die Antwort: nicht unbedingt, aber jedenfalls mit erheblichem Mehraufwand. Das Autorenteam erläutert dies an zwei unterschiedlichen Beispielen: Donauquerung der Schnellstraße S 33 und Sohlstabilisierung der Donau zwischen Wien und Hainburg.

Bernhard Frank berichtet aus Niederösterreich, das mit 20 Gebieten nach FFH-Richtlinie und 16 Gebieten nach Vogelschutzrichtlinie in Österreich ganz vorne liegt; flächenmäßig liegt Niederösterreich mit 23 % hinter dem Burgenland mit 27 % Landesfläche auf Platz 2. Als Best Practice-Beispiele werden die Tullnerfelder Donau-Auen und die Wachau beschrieben.

Das Salzburger Natura 2000-Gebiet Wenger Moor wird von Bernhard Riehl und Elisabeth Ortner vorgestellt (siehe auch Titelblatt). Das am Nordufer des Wallersees gelegene Wengermoor umfasst den größten erhalten gebliebenen Moorkomplex des Salzburger Alpenvorlandes und besteht aus einem 300 Hektar großen Mosaik aus Hoch-, Nieder- und Übergangsmooren, Streu- und Feuchtwiesen, Moorwäldern, Bachläufen und der Uferzone. Meilensteine auf diesem Weg waren die Realisierung eines EU-geförderten LIFE-Projektes und die Etablierung der Schutzgebietsbetreuung.

Martin Kurzthaler erzählt vom Nationalpark Hohe Tauern, wo der Erhalt der alpinen Kulturlandschaft gleichrangig neben dem Schutz der Naturlandschaft steht. Ein partnerschaftliche Miteinander war und ist von enormer Wichtigkeit bei der Unsetzung von Naturschutzzielen, positive Beispiele sind das Projekt Nationalparkzertifikat für Almen und die Natura 2000 Steuerungsgruppe.

Astrid Paeger beleuchtet Natura 2000 aus der Sicht einer deutschen Agrargenossenschaft und beschreibt unter anderem den sehr aufwändigen Weidebetrieb. Dafür meint sie, sei der Landwirt der beste und preiswerteste Landschaftspfleger. Zu viele Auflagen und Bürokratie könnten aber dazu führen, dass Flächen ganz aus der Nutzung genommen würden!

Wir hoffen, Ihnen mit unserer aktuellen Ausgabe von Land & Raum gute Informationen und interessante Beispiele vermitteln zu können und damit einen Beitrag zu einer objektiven und sachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Natura 2000 leisten zu können.

Eva-Maria Munduch-Bader

INHALT:
20 Jahre FFH-Richtlinie – Status quo und Potenzial für FFH-Schutzgüter
Thomas Ellmauer
Hat Natura 2000 die europäische Landschaft verändert?
Wolfgang Suske
Natura 2000 und Großprojekte
Bettina Riedmann und Hans Kordina
Natura 2000 in Niederösterreich
Bernhard Frank
Moorvielfalt gemeinsam entwickeln – das Wenger Moor am Wallersee
Bernhard Riehl und Elisabeth Ortner
Natura 2000 und der Nationalpark Hohe Tauern
Martin Kurzthaler
Natura 2000 – Naturschutz aus der Sicht eines deutschen Landwirtschaftsbetriebes
Astrid Paeger