Reden wir d´rüber!

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L/R 2021/4

Die Winterausgabe von Land & Raum will den Dialog und das Gespräch anregen: “Reden wir d‘rüber! Landwirtschaft und Gesellschaft im Gespräch”

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Beschreibung

Die Winterausgabe von Land & Raum will den Dialog und das Gespräch anregen:

“Reden wir d‘rüber!Landwirtschaft und Gesellschaft im Gespräch”

Inhalt:

AfterWork am Bauernhof
Kornelia Zipper
Durch´s Reden kommen die Leut´ zam
Bianca Blasl
Kulinarische Region Steirisches Vulkanland
Michael Fend
Green Care als gesellschaftspolitischer Dialog
Clemens Scharre
Landwirtschaft und Gesellschaft im Dialog: Urlaub am Bauernhof
Hans Embacher
Wut, Schweiß und das Picknick im Weizenfeld
Thomas Weber
„Luschnouar Spaziergäng“ im westösterreichischen Grenzland
Brigitte K. Macaria
Jeder Griff ins Regal ist ein Produktionsauftrag
Ein Gespräch mit Hannes Royer und Maria Fanninger
Unterricht für Kopf, Herz und Hand
Claudia Olinowetz und Anna Schlatte

Editorial

Diesmal beschäftigen wir uns damit, wie die Landwirtschaft und die Bevölkerung miteinander in Kontakt treten können – auf Augenhöhe, sachlich, wertschätzend und wenn möglich von Angesicht zu Angesicht.
Dieses Thema haben wir gewählt, weil in Bezug auf Lebensmittel, Landschaft und Landnutzung oft ein Informationsdefizit geortet wird. Da heißt es: Die (städtische und ländliche) Bevölkerung habe den Kontakt zu den Produzent*innen weitgehend verloren. Es fehle der Bevölkerung an Grundwissen über Lebensmittel, und zwar von der Herstellung (z.B. Stichwort Pflanzenschutz) über die Verarbeitung und Lagerung bis hin zum Verbrauch (z.B. Stichwort Mindesthaltbarkeitsdatum). Geforderte Standards würden aber mit dem Griff zum Billigprodukt nicht abgegolten.
Andererseits: Welche Informationen stehen der Bevölkerung zur Verfügung? Die oft stark romantisierten oder skandalisierenden Darstellungen scheinen kaum geeignet, um fundierte Entscheidungen zu treffen – der Großteil der vielfältigen Praxis ist im Raum zwischen den Extremen angesiedelt. Fachliteratur und Statistiken sind oft kostenlos und frei zugänglich – für „Themenneulinge“ wäre es aber ein großer Aufwand, aus der Informationsflut alles Wichtige selbst zusammenzusuchen, die Aussagekraft der Quellen zu bewerten, die Informationen zu verknüpfen und zu reflektieren. Gütesiegel sollen als Entscheidungsgrundlage dienen, doch gibt es mittlerweile so viele Gütesiegel mit unterschiedlichen Standards, dass die Lage als unübersichtlich wahrgenommen wird.
Und die Generationenfrage: Wie können Erwachsene, die sich selbst kaum mit Inhalten zu Lebensmitteln und Landnutzung in einer globalisierten Welt auseinandersetzen, diese komplexen Themen den Kindern und Jugendlichen vermitteln?
Aus mehreren Gründen ist es also gar nicht so einfach, die „richtigen“ Fragen zu stellen und die „richtigen“ Entscheidungen zu treffen. Aber viele Praktiker*innen sind gerne bereit, von ihrer Arbeit zu erzählen und umgekehrt die Sicht der Verbraucher*innen zu hören, z.B. beim Ab-Hof-Verkauf oder am Bauernmarkt. Darüber hinaus werden im Heft weitere Formate portraitiert:
Das direkte Gespräch vor Ort und das Sammeln eigener Eindrücke ist etwa bei AfterWork am Bauernhof (für Erwachsene), Schule am Bauernhof (für Kinder), Urlaub am Bauernhof (für alle) und Green Care (für bestimmte Personengruppen) möglich. Bei manchen Vor-Ort-Angeboten steht eine ganze Region im Fokus, z.B. bei der Vulkanland Route 66 mit ihren Erlebnisbetrieben oder beim Themenspaziergang in der Kulturlandschaft Auerriet im Rahmen der Luschnouar Spaziergäng.
Auf Verbraucher*innen zugeschnittene Informationen werden zunehmend auch online ange­boten und sind jederzeit, von jedermann und von überall abrufbar. Die Formate sind vielfältig: Blogs, Podcasts, Videos, Infografiken, Unterrichts­materialien, Veranstaltungen, Berichte und Reportagen etc. Beispielhaft werden vorgestellt: BauertothePeople, melange.in.gummi­stiefeln, der Land schafft Leben- und der Stadt Wien Podcast.
Mit sachlichen Informationen und im Dialog können Informationsdefizite überbrückt, Missverständnisse ausgeräumt und eigene Vorstellungen geteilt werden. Das ist natürlich keine Einbahnstraße: Jede*r kann vom Gegenüber lernen und man kann gemeinsam vorankommen.
In diesem Sinne des wert­schätzenden Miteinanders
wünschen wir einen schönen
Jahresausklang und ein gutes neues Jahr!
Karin Heinschink im Namen des Redaktionsteams