ZAWOS – Alles spricht für die Vielfalt

Der Rückgang vieler heimischer Tier- und Pflanzenarten ist in aller Munde und für viele Menschen ist der Schutz der Natur ein großes Anliegen. Denn neben der Schönheit von Pflanzen und Tieren sowie dem Erholungswert vielfältiger Landschaften, sind es wichtige Funktionen, wie die Bestäubung von Nutzpflanzen oder die Regulation von Schädlingen, die ein vielfältiges Ökosystem bietet.

Landwirte und Landwirtinnen haben, als Eigentümer und Bewirtschafter großer Teile unserer freien Landschaft und der Wälder, eine große Verantwortung gegenüber der Biodiversität, denn viele artenreiche Lebensräume wie Feuchtwiesen, Trockenrasen, Almen und Streuobstwiesen sind erst im Rahmen der landwirtschaftlichen Tätigkeiten entstanden. Die Pflege dieser Kulturlandschaften, aber auch das Anlegen von biodiversitätsfördernden Strukturen wie Blühstreifen und Hecken in intensiv agrarisch genutzten, und für die Tier- und Pflanzenwelt weniger attraktiven Landschaften liegt zumeist in der Hand unserer Bauern und Bäuerinnen. Wichtig ist das Erkennen des Nutzens und der Sinnhaftigkeit der eigenen Tätigkeiten für die Biodiversität.

Obwohl ein Teil der Bauern und Bäuerinnen dem Thema aufgeschlossen gegenübersteht, sind andere skeptisch, da sie den Naturschutz eher als eine Behinderung ihrer Bewirtschaftung sehen. Oft sind sie mit den klassischen, das heißt ökologischen, Argumenten nicht zu erreichen. Hier setzt unser Projekt: „ZAWOS – Alles spricht für die Vielfalt“ an. Denn Biodiversität hat Bezüge zu verschiedenen Fachrichtungen, sei es die Religion, wo Menschen in den vielfältigen Formen und Farben der Tier- und Pflanzenarten die Schöpfung Gottes bewundern, oder in der Technik, wo die Natur Vorbild ist für mechanische Bauteile sowie spezielle Oberflächen und Materialien- je mehr Arten es noch gibt, desto größer die Wahrscheinlichkeit eine neue Entdeckung zu machen. Die vielen Heilpflanzen, die wir auf Wiesen und Almen finden können sowie die Erholung, die wir vom Alltag in vielfältigen Landschaften erfahren können führen uns andererseits in den Themenbereich Gesundheit. So lassen sich vielfältige Beziehungen herstellen, die für viele Menschen eine neue Sichtweise entstehen lassen.

Zentral sind für uns die ThemenvermittlerInnen, die diese Sachverhalte an die Landwirte und Landwirtinnen hinaustragen. Dies soll bestenfalls im Rahmen von Veranstaltungen geschehen, bei denen die Bauern und Bäuerinnen nicht erwarten, dass jemand ihnen das Thema Biodiversität näherbringt. So können Vorbehalte abgebaut und Interessen aufgebaut werden und das Thema wird von einer neuen, ganz unerwarteten Perspektive erzählt. Unser Ziel ist es, mit dem Wissen unserer ThemenvermittlerInnen auch skeptischen LandwirtInnen das Thema Biodiversität aus einem neuen Blickwinkel zu vermitteln, sie damit zu erreichen und das Interesse in ihnen zu wecken, biodiversitätsfördernde Maßnahmen auf ihrem Betrieb zu setzen.

Ansprechperson im ÖKL:
Alexander Bauer alexander.bauer@oekl.at, Tel: 01/505 18 91-10

Projektpartner: LACON Landschaftsplanung Consulting